Gesellschaft | Pressespiegel 09.08.13

Ötzi sardo?

Spekulationen um Ötzi, die Archivierung eines Unwortes, der Müll in Bozen und Gewalt gegen Frauen: Das sind die Themen heute in den Zeitungen.
Wird an diesem Samstag die Franzensfeste mit ihrer Musik bespielen: Ena, DJ aus Sterzing.
Foto: Ena

Die Nachricht steht zwar nicht auf der Titelseite des Corriere dell'Alto Adige, ist aber kurios genug: Forscher aus Cagliari wollen erkannt haben, dass unser Ötzi ein Sarde sein könnte. Das komme daher, dass die Europäer vor 5.000 Jahren genetisch einander stärker ähnelten, sagt Eurac-Mitarbeiter Albert Zink, Ötzi sei deswegen trotzdem Tiroler. Eine andere Meldung des Corriere macht ebenfalls Schluss mit falschen Titulierungen: Der Ausdruck "zingaro" wurde auf Initiative von Senator Francesco Palermo offiziell aus den Formularen und Drucksorten von Carabinieri und Polizei gestrichen. Nun zu den eigentlichen Titelseiten der heutigen Presse. Der Corriere wie der Alto Adige nehmen einmal mehr Bozens neue Müllordnung unter die Lupe: "Rifiuti, la doppia stangata" erzählt von den gesalzenen Rechnungen, die einige Restaurantbesitzer bereits zugestellt bekamen und in "Le proteste continuano" ist nachzulesen, wie kreativ Bozens Bürger bei der Entsorgung ihres Mülls sind – in Abfallkörben und Glasglocken wurde der gemeine Hausmüll untergebracht. Die Räumung einer Barackensiedlung unter der Palermobrücke ist dem Alto Adige das Titelfoto wert, die Antersac-Alm mit Bagger prangt vornauf im Corriere. Der Motorradunfall des Traminer Landwirts Markus Dissertori ist Titelzeile in den Dolomiten, darunter winkt die Gewinnerin des nagelneuen Skoda Octavia aus dem Titelfoto. Die Neue Südtiroler Tageszeitung bringt die Geschichte vom "Vergewaltiger im Bus", der Fahrer eines Shuttle-Busses vergewaltigt ein Mädchen und darf nach Anzeige und noch ausständigem Urteil trotzdem weiterhin Jugendliche durch die Nacht fahren.