Politik | Vinschgerwind

Ein Sturm zieht auf

Am Mittwoch, den 28. Oktober 2015 sind um 20 Uhr Mahnwachen vor den KH Schlanders, Sterzing und Innichen angesagt. Ein Ende der Unsicherheiten fordert die Peripherie.

Ein Sturm zieht auf in der Peripherie. Und zwar gegen die geplante Sanitätsreform von Sanitätslandesrätin Martha Stocker. Die Freunde des Krankenhauses Schlanders haben gestern (8. Oktober 2015) eine Mahnwache ausgerufen. Am Mittwoch, den 28. Oktober 2015 wird diese Mahnwache um 20.00 Uhr vor dem Krankenhaus Schlanders stattfinden. Nicht nur: Auch vor den Krankenhäusern Sterzing und Innichen werden Mahnwachen abgehalten. Die Initiative ist akkordiert. Die Peripherie steht auf. Die Initiatoren laden alle, die für den Erhalt aller Dienste in den Krankenhäusern eintreten, zur Teilnahme ein. Kerzen, Laternen, Lampen erwünscht.

Die Freunde des Krankenhauses Schlanders das sind auch die Vertreter von Verbänden und Vereinen: Bei der gestrigen Versammlung waren Vertreter der Kaufleute, des Familienverbandes, des katholischen Verbandes der Werktätigen (KVW), der Schützen, der Feuerwehren, der Handwerker und des Südtiroler Wirtschaftsringes, Vertreter der Sportvereine, der Kindergärten, der Bäuerinnen, des Vereines für Kinderspielplätze und Erholung (VKE), Vertreter der Tourismusvereine und des Hoteliers und Gastwirteverbandes (HGV) und Vertreter des Krankenhauses Schlanders dabei. Jeder einzelne Vertreter, jede Vertreterin brachten in kurzen Statements ihre Sichtweise zum Krankenhaus vor. Fazit: Die Sozialverbände und die Wirtschaftsverbände des Vinschgau stehen gemeinsam hinter dem Krankenhaus Schlanders. Die derzeitigen Dienste und Primariate sind beizubehalten. „Wir haben ein Haus der Grundversorgung“, sagte die stellvertretende Primaria der Inneren Medizin Susanne Pragal. Und da könne man nichts streichen. Der Funke – für die Beibehaltung aller derzeitigen Dienste im Krankenhaus - soll nun auf die gesamte Bevölkerung übergehen.

Anton Theiner, der ärztliche Leiter des Krankenhauses Schlanders brachte die Befindlichkeiten im Spital auf den Punkt: „Wir sind fest in Sorge und wir haben Angst vor der Situation. Die derzeit herrschende Unsicherheit ist für alle tödlich.“ Mit Entsetzen hat etwa Trude Staffler, von der ersten Stunde bei den Freunden des Krankenhauses Schlanders, die Gesundheitsreform registriert. „Das Gesundheitswesen reformieren ja, aber nicht vernichten“, sagte Staffler. „Stocker soll gehen und den Schael kann sie gleich mitnehmen“, für diesen Satz erntete Staffler in der Runde der Verbands- und Vereinsvertreter Applaus. Sie wünsche sich tausende von Leuten bei der Mahnwache. Leute aus dem Oberland, aus dem Obervinschgau, aus allen Seitentälern aus dem Untervinschgau. Es soll eine Mahnwache des Schweigens werden. Je mehr Leute, desto lauter wird das Schweigen. Ein schweigender Sturm zieht auf in der Peripherie.