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The Machine Has Not Failed (To Deliver)

Das neue Album der Bozner Slowtorch ist seit Ende April erhältlich und liefert genau das, was man sich von einer Band im Grenzgebiet von Stoner und Metal erwarten kann.
Das neue Album „spacca”: Slowtorch haben mit „The machine Has Failed” einen gebührenden Nachfolger für „Serpente” geliefert..
Foto: rhd
Das neue Album „spacca”: Slowtorch haben mit „The machine Has Failed” einen gebührenden Nachfolger für „Serpente” geliefert..
Das neue Album „spacca”: Slowtorch haben mit „The Machine Has Failed” einen gebührenden Nachfolger für „Serpente” geliefert. Foto: rhd

 

Acht Jahre ist es her, dass „Serpente” erschienen ist, nach einigen Demos, das erste Slowtorch-Album überhaupt, und „Serpente” war das erste Album mit dem damals noch relativ neuen Sänger Matteo „Mela” Meloni, der für Peter Tomasi die Lücke gefüllt hat. Slowtorch haben eine lange Geschichte hinter sich und dabei einige Besetzungswechsel verkraften müssen. 2004 von den beiden Boznern Bruno Bassi und Peter Tomasi gegründet, nannte sich die Band für etwas mehr als ein Jahr Godmachine, bevor die beiden mit Karl Sandner (Bass) und Andrea Masetti (Schlagzeug) die Band für einige Jahre stabilisieren konnten. In dieser Zeit entstanden auch die Promo-CD „Scrap Metal & Oil Stains” (2006), „Adding Fuel To Fire”, das erste Album von 2007 und die EP's „From Radiation They Came” (2009) bzw. „4-Barrel Retribution” (2011), so wie einzelne Sampler-Beiträge.

2014 erschien dann das Album „Serpente“, das in der Formation eingespielt wurde, die auch hinter „The Machine Has Failed” steht: Bruno Bassi (Gitarre), Fabio Sforza (Schlagzeug), Karl Sandner (Bass) und Matteo „Mela” Meloni (Stimme).

„The Machine Has Failed” ist am 29. April 2022 über das italienische Stoner-/Doom-Label Electric Valley Records erschienen, auch als Vinyl. Und das Album enthält genau das, was sich die Fans der Band erwarten: Stoner mit Kante, an der Grenze zwischen Hardrock und Metal, mit groovigen Riffs versehen und mit packender Energie eingespielt.

 

Neun  Songs, eingespielt in zwei Sessions: „The Machine Has Failed” ist über das italienische Doom-/Stoner-Label Electric Valley Records erschienen.
Neun Songs, eingespielt in zwei Sessions: „The Machine Has Failed” ist über das italienische Doom-/Stoner-Label Electric Valley Records erschienen. Artwork: Solomacello

 

„Hammerhead”, der erste Track ist gleich eine Ohrfeige, geht auf die Sekunde mit fühlbarer Energie zur Sache. „Book Of The Dead” ist großteils doomig und schwer, „Man vs. Man” dann wieder schnell und, wenn man möchte, typisch Slowtorch. Wer Slowtorch in den letzten Jahren live gesehen hat, kennt diese Songs bereits. Neu hingegen sind „Behold” und die zweite Vorab-Single „Kraken”, zwei Songs, die einmal mehr belegen, dass Groove ein wesentlicher Bestandteil der DNA dieser Band ist. Und gerade bei „Behold” schimmern die Siebziger und frühen Achtziger deutlich durch, wie es bei Stoner-Bands auch sein soll.

Das wäre die erste Seite der LP. Und das Cover gibt Auskunft darüber, dass die beiden Seiten aus zwei unterschiedlichen Sessions stammen. Die erwähnte A-Seite wurde im Jänner 2020 eingespielt, während die B-Seite im Dezember 2021 produziert wurde. Das hat damit zu tun, dass Slowtorch ursprünglich eine EP geplant hatten, das Label Electric Valley Records aber ein ganzes Album wollte.

Das Album klingt frisch, rau und passt bestens in die Zeit.

Dadurch, dass das Studio dasselbe war und beide Sessions von Fabio Sforza, gleichzeitig auch Drummer der Band, abgemischt wurden, ist der soundtechnische Unterschied nur im direkten Vergleich wahrnehmbar. Die A-Seite klingt etwas runder, die B-Seite hingegen etwas transparenter. Die „Message” bleibt die gleiche und das Album klingt frisch, rau und passt bestens in die Zeit.

Nach dem etwas unauffälligen „Sever The Hand” kommt mit „Charger” ein Song, der ganz deutlich auf zwei Dinge verweist: Die prägende Wichtigkeit von Matteo „Mela” Meloni's Stimme und Melodieführung für den Gesamtsound und die Wiedererkennbarkeit von Slowtorch und die Tatsache, dass sich Gedanken zum Arrangement lohnen und einen Spannungsbogen schaffen können, der gleichzeitig kleine Überraschungen bereithalten kann.

Und dann das Highlight der LP: „The Machine Has Failed” ist ein wehmütiger und gleichzeitig energischer Song, mit leicht progressiver Schlagseite. Die Band ist – wie auf dem gesamten Album – kompakt und liefert das was die Anhängerschaft von dieser Musik, von dieser Stilrichtung verlangt: komprimierte, packende Energie.

Den Abschluss bildet „World Behind My Eyes”, anfänglich ein Slowtorch-Stampfer, wie er auch 2009 auf „From Radiation They Came” hätte sein können, der sich bis zum Ende hin zu einem mächtigen Song entwickelt, bei dem sogar eine Hammond auftaucht. Slowtorch sind sich treu geblieben, seit ihrer Gründung 2004.

Beste Songs? „Hammerhead”, „Behold” und, mit Sicherheit, der Titelsong „The Machine Has Failed”, der auch als Video erschienen ist (siehe weiter unten) und „World Behind My Eyes”.

 

Werden bald wieder live zu sehen sein: Slowtorch sind Co-Headliner beim diesjährigen „Mai.Rock”-Festivals in St. Lorenzen am 21. Mai 2022.
Werden bald wieder live zu sehen sein: Slowtorch sind Co-Headliner beim diesjährigen „Mai.Rock”-Festival in St. Lorenzen am 21. Mai 2022. Foto: rhd

 

Slowtorch werden an diesem Wochenende, Samstag, 14. Mai 2022, im Alten Kino in Landeck spielen, gemeinsam mit den österreichischen Doom-/Stoner-Bands Lord Vigo und Old Mother Hell, während sie eine Woche später, am Samstag, 21. Mai 2022, Teil des LineUps des „Mai.Rock”-Open Airs in St. Lorenzen sind.

Und am 15. Juli 2022, bei den „Biker Days” in Sterzing, sind Slowtorch im direkten Vorprogramm von Phil Campbell And The Bastard Sons, der Band des ehemaligen Gitarristen von Motörhead. Cheers!

 

Links:

Official Homepage: https://www.slowtorch.com/
Shop Electric Valley Records: https://www.electricvalleyrecords.com
„The Machine Has Failed” auf Bandcamp: https://slowtorch.bandcamp.com/
Facebook-Event „Mai.Rock”-Openair: https://www.facebook.com/events/459771392596107

 

Slowtorch: „The Machine Has Failed” (Official Video) | Electric Valley Records