Politik | Wahlbeteiligung

Proveis ist heiß

Im Vergleich zu den EU-Wahlen 2019 ist die Wahlbeteiligung in allen Südtiroler Gemeinden mehr als deutlich zurückgegangen. Ein Erdrutsch in Corvara und im Sarntal.
Wahl
Foto: Seehauserfoto
  • Einsamer Spitzenreiter ist eine kleine Gemeinde am Deutsch-Nonsberg, In Proveis wurde in Südtirol die höchste Wahlbeteiligung erreicht. 65,67 Prozent der 201 Wahlberechtigten sind an diesem Wochenende dort zur Wahl gegangen. Auf den Plätze dahinter folgen Jenesien (62,86%), Tiers (61,34%) und Waidbruck (60,93%).
    Obwohl diese Prozentzahlen äußerst gut klingen, wird die gesamte Tragweite dieses Ergebnisse aber erst deutlich, wenn man diese Beteiligung mit jener bei den Europawahlebn 2019 vergleicht. In Proveis ist die Wahlbeteiligung um 5 Prozentpunkte gesunken, in Jenesien sind es 8,88%, in Tiers 9,58% und in Waidbruck sogar 10,70%.
    Es ist der rote Faden, der sich durch das gesamte Land zieht. Bei der EU-Wahl 2024 sind deutlich weniger Südtirolerinnen und Südtiroler zur Wahl gegangen als noch vor 5 Jahren. In Südtirol liegt die Wahlbeteiligung 2024 bei 49,6 Prozent. Das sind 13,16 Prozentpunkte weniger als noch vor fünf Jahren. 

  • Vinschger Protest?

    In den meisten Südtiroler Gemeinden liegt der Rückgang der Wahlbeiteiligung im zweistelligen Bereich. Die geringste Wahlbeteiligung gab es in Taufers in Münster, wo nur 33,62  Prozent der Wahlberechtigten zur Urne schritten. In Prad am Stilfserjoch (39,60%), Mals (39,23%) und Stilfs (40,0%).
    Ein Sonderfall dürfte Corvara sein. Dort ging mit 28,5 Prozent nur jeder vierte Wahlberechtigte zu Wahl. Im Vergleich zu 2019 ist die Wahlbeteiligung um 27,54 Prozentpunkte gesunken. 

  • Sarntal: 32,97 Prozent weniger zur Wahl gegangen. Foto: Oswald Stimpfl
  • Aber auch im Sarntal scheint es eine Absetzbewegung zu geben. Dort gingen zwar immer noch 50,66 Prozent der Bürgerinnen und Bürger zu Wahl, doch im Vergleich mit den EU-Wahlen von vor fünf Jahren sind das 32,87 Prozent weniger. 
    Ob das der Wolf oder der Bär ist?