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Bruttolohn und Inflation

Nach den Corona-Jahren erholte sich der Arbeitsmarkt im Jahr 2021. Allerdings stiegen nicht nur die Beschäftigungszahlen, sondern auch die Inflation.
Gehalt Euro
Foto: ©Markus Spiske on Unsplash
  • Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) hat die Daten zu den abhängig Beschäftigten und zu den Entlohnungen in der Südtiroler Privatwirtschaft für das Jahr 2021 veröffentlicht. Demzufolge waren in diesem Zeitraum 199.276 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft beschäftigt, was einer Zunahme von 3,6% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 143.084 Personen arbeiteten in Vollzeit, 56.192 in Teilzeit. Im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 war die Zahl der Beschäftigten in der Privatwirtschaft leicht rückläufig (-1,4%), im Vergleich zu 2020 stieg sie jedoch um +3,6%.

  • Beschäftigungsverhältnisse

    Foto: SALTO (Daten ASTAT)

     

    63,9% der Beschäftigungsverhältnisse sind im Jahr 2021 unbefristet, 30% befristet und 6,1% sind Saisonverträge. Die unbefristeten Verträge weisen mit Ausnahme des Jahres 2017, in dem ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, stets positive Veränderungen auf und steigen im Zeitraum 2016 bis 2021 um 11,6%. Eine deutliche Trendwende wird hingegen in Bezug auf den Anteil der saisonalen und befristeten Arbeitsverträge mit dem Aufkommen von COVID beobachtet. Ab 2020 zeigt sich ein starker Rückgang der saisonalen und ein deutlicher Anstieg der befristeten Verträge. 

  • Bruttolohn und Inflation

    Im Jahr 2016 betrug die durchschnittliche Jahresbruttoentlohnung in der Südtiroler Privatwirtschaft 28.895 Euro, im Jahr 2021 lag sie bei 31.097 Euro. Laut ASTAT entspricht das zwar einem nominalen Anstieg von 7,6%, allerdings kann dadurch der inflationäre Wertverlust im beobachteten Fünfjahreszeitraum (8,2%) nicht ausgeglichen werden. Bei der Analyse der durchschnittlichen jährlichen Jahresbruttoentlohnungen der verschiedenen beruflichen Qualifikationen zeigte sich, dass im Jahr 2021 nur Führungskräfte (+0,1%), Angestellte (+0,1%) sowie mittlere Führungskräfte (+0,3%) leichte Steigerungen der realen Jahresbruttoentlohnungen gegenüber 2020 verzeichnen konnten. Im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 wiesen alle beruflichen Qualifikationen im Jahr 2021 eine negative Veränderung der realen durchschnittlichen Bruttojahresentlohnung auf. 

  • Höchsten Bruttoentlohnungen im Wipptal

    Der Median einer Anzahl von Werten ist die Zahl, welche an der mittleren Stelle steht, wenn die Werte nach Größe sortiert werden. Die mediane Jahresbruttoentlohnung ist jene Stelle in der Verteilung der Entlohnungen, bei der eine Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger und die andere Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr verdient. Aufgrund der charakteristischen asymmetrischen Verteilung der Entlohnungen ist die mediane Jahresbruttoentlohnung geringer als die durchschnittliche Jahresbruttoentlohnung.

    Laut ASTAT-Bericht fallen die Entlohnungen in den urbanen Ballungsräumen und deren Umgebung sowie entlang der Hauptverkehrsachsen höher aus als beispielsweise in peripheren Gemeinden und Bezirken. Wie bereits in den Vorjahren konnte zudem beobachtet werden, dass in den Städten sowie in deren Umgebung die Entlohnungen tendenziell höher sind. Das Wipptal, das wesentlich durch die Brennerautobahn geprägt ist, steht mit einer medianen (siehe Info-Box) Bruttoentlohnung von 33.209 Euro im Jahr 2021 an erster Stelle. Der Vinschgau bleibt hingegen seit Jahren unverändert die Bezirksgemeinschaft mit der niedrigsten medianen Bruttoentlohnung (2021: 28.750 Euro). Was die Analyse nach Wohnort betrifft, so lebt jene Arbeitnehmerschaft mit der höchsten medianen Bruttoentlohnung (32.006 Euro) im Pustertal.

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Josef Fulterer So., 12.11.2023 - 07:03

Die Inflation hat das von den Politikern, in ihre hilflosen Verlegenheit zu leichtfertig verleilte Einkommens-Ausfalls-GELD verursacht.
Das hat nicht wenige Betriebe dazu gebracht, auf Halblast zu arbeiten, "um ja die Korona-Hilfen nicht zu zu verpassen."
Zur Korona-Nachzeit hat das dann zu Engpässen beim Baumaterial geführt und wurde durch die zurück-haltende Lagerhaltung noch verstärkt, "weil bei knappem Material der Kunde nicht über den Preis verhandelt."
... und bei billiger eingekauften Material, das schnell wieder das Magazin verlässt, kann man so schön verdienen!

So., 12.11.2023 - 07:03 Permalink
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rotaderga So., 12.11.2023 - 08:10

Die Inflation ist "Selbstbedienung" der Wirtschaftstreibenden am kleinen Mann, auch Ausbeutung genannt.

So., 12.11.2023 - 08:10 Permalink
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Josef Fulterer Mo., 13.11.2023 - 06:53

Für sich selber haben es die Frauen + Herren Abgeordneten, mit "i h r e n von Steuern + Abgaben befreiten Vergütungen längst verstanden," ...
Die Lohn-Abhängigen werden mit den viel zu hohen Steuersätzen gründlich geschröpft, damit man mit einem hohen Landes-Haushalt prahlen kann und die Landesräte mit ihren Suventions-Töpfen, mit einem Wert-Verlust von 3 € zu magerem 1 €, samt dem ganzen Unfug + den Verwerfungen, die sie mit ihrer Wirtschafts-Föderung anrichten + das nur um Stimmen für den nächsten Wahlen zu kaufen.

Mo., 13.11.2023 - 06:53 Permalink