Umwelt | Mobilität

Car Sharing expandiert ins ganze Land

Rasante Expansion für das Projekt Car Sharing: Nach Bozen, Meran, Mals, Bruneck und Sand in Taufers können seit Dienstag Nachmittag auch in Leifers Autos geteilt werden.

Zwei VW Ups und ein Caddy: Das ist die Car Sharing-„Flotte“, auf die Leifers seit Dienstag zurückgreifen kann. Ein Auto teilen statt besitzen – unter dieser Devise war der neuerliche Südtiroler Car-Sharing-Anlauf im vergangenen Herbst in Bozen, Meran und Mals gestartet. In den letzten Tagen kamen Bruneck, Sand in Taufers und nun auch noch Leifers hinzu, bis März stehen Brixen und Sterzing auf dem Programm. „Eigentlich wollten wir nicht so schnell expandieren“, sagt Geschäftsführerin Christina Larcher, „doch das Interesse von Gemeinden und BürgerInnen ist einfach groß“. 

Über 270 NutzerInnen haben sich in den ersten Monaten bei Car Sharing Südtirol eingeschrieben; gemeinsam nutzen sie die mittlerweile 30 Auto starke Fahrzeugflotte der Genossenschaft. Bislang besteht der Großteil der Kundschaft aus Privaten, sagt Larcher. „Rund zehn Prozent von ihnen haben selbst kein Auto, viele nutzen unsere Fahrzeuge aber auch als Zweitwägen.“ Dies kann beispielsweise heißen, mit dem Zug nach Bozen zu kommen, um dann mit dem Auto zu Kunden und Terminen zu fahren. Ein großes Potential sieht Larcher aber auch im Firmenkunden-Segment, wo derzeit mit der  Akquise begonnen wird. „Wir sind günstiger als das Kilometergeld, das sie ihren MitarbeiterInnen bei der Nutzung von Privatwägen zahlen“, ist eines ihrer stärksten Verkaufsargumente. Darüber hinaus würden sich Betriebe teure Zusatzversicherungen sparen. Für die Privaten gilt laut der Geschäftsführerin von Car Sharing ein Grenzwert von 10.000 bis 12.000 Kilometern. „Wer weniger fährt, für den lohnt sich ein eigenes Auto nicht“, sagt Larcher. Und zumindest laut einer Berechnung von Stiftung Warentest sparen sich Autofahrer in dieser Kategorie jährlich 2000 Euro, wenn sie ein Auto teilen statt kaufen.

Bahnbrecher für neue Formen der Mobilität

Die Genossenschaft ermöglicht ihren KundInnen jedoch nicht nur in Sachen Besitzverhältnisse mit neuen Formen der Mobilität zu experimentieren. Bereits derzeit werden fünf der 30 Fahrzeuge mit Methan betrieben; ab Ende Februar sollen schrittweise zwei E-Autos in Gebrauch genommen werden. „Wir sollen hier ein wenig die Rolle der Bahnbrecher übernehmen, bei denen die Autos getestet werden können“, so Larcher.

Dass es dabei durchaus einige Hürden zu überwinden gibt, haben bereits die ersten Monate gezeigt. Denn die größten Kinderkrankheiten hat die Genossenschaften laut ihrer Geschäftsführerin mit den Methan-Autos gehabt: „Vor allem weil die Leute oft eine Scheu haben, sie zu verwenden oder insbesondere zu tanken.“  Mittlerweile sei  jedoch auch hier dank Information und Erfahrung vielfach das Eis gebrochen. Zumindest erstere will die Genossenschaft in den kommenden Tagen auch südtirolweit bei generellen  Info-Abenden zum Thema Car Sharing geben: Bereits am Dienstag Abend  findet der erste in Bruneck statt,  am 13. Februar in Bozen, am 18. in Meran und um am 20. Februar in Brixen. Genauere Infos dazu finden sich auf der Homepage von Car Sharing Südtirol.