Wirtschaft | Angriff auf die Autonomie

"Veneto leidet unter unlauterer Konkurrenz von Trient und Bozen"

Neuerlicher Angriff auf die reichen Provinzen im Norden – diesmal allerdings von der Wirtschaftsseite. Die Krise im Veneto hat auch mit der unlauteren Konkurrenz von Bozen und Trient zu tun, behauptet Elena Donazzan, Arbeitsassessorin der Region Veneto.

Weiterer Angriff aus dem Veneto auf die Sonderrechte der Provinzen im Norden: „Wir haben nicht nur Probleme mit China, Osteuropa oder Polen, wegen denen Unternehmen wie Electrolux schließen, wir haben auch noch die Konkurrenz im eigenen Land“, wettert die Regionalrätin für Arbeit Elena Donazzan in einem Interview im You-Tube-Format  Klauscondicio.  

Dort bezeichnet  die AN-Politikerin die „ unlautere Konkurrenz“ der Autonomen Provinzen Trient und Bozen als einen der Faktoren für die tiefe Wirtschaftskrise dar, die den Veneto seit 2009 immer fester im Griff hielt. Bis dahin scheint die Region mit Arbeitslosenraten von 2,7 Prozent ähnlich begünstigt gewesen zu sein wie Südtirol. Seitdem sind allerdings 90.000 Arbeitsplätze weggefallen und derzeit 170.000 Menschen auf Arbeitssuche. Verschlimmert wird dieser Albtraum laut Donazzan durch Steuererleichterungen, günstigere Energiekosten und Beiträge jeglicher Art bei den nördlichen Nachbarn.

Dort finden Unternehmen aber nicht nur die „absolut günstigsten Bedingungen im Land“, wie die Assessorin  wahrscheinlich zur Freude der Südtiroler BLS betont. Darüber hinaus gäbe es nun seit dem letzten Haushaltsgesetz auch noch eine Finanzautonomie: „Per avere il voto dei quattro  gatti che ci sono lassù“  erhielten die Provinzen Rechte, als wären sie ein eigener Staat. Privilegien, die laut der AN-Politikerin gerade in Krisenzeiten inakzeptabel sind. An Töne wie diese wird man sich hierzulande wohl gewöhnen müssen.