Umwelt | Mülltransporte

Keine Konsequenzen vorgesehen

Rund 166.000 Tonnen Müll werden jährlich von Italien über den Brenner ins Ausland transportiert. Das geht aus einer Anfrage an Landesrat Giuliano Vettorato hervor.
Güterzug.jpeg
Foto: Michael Gaida/pixabay

Anfang Juni sorgte ein Güterzug vollbeladen mit Müll in Waidbruck für erhebliche Aufregung. Ganze zwölf Tage lang standen die Waggons auf dem Bahnhof und sorgten durch ihren Gestank für Naserümpfen. Von besorgten Bürgern darauf aufmerksam gemacht, haben sowohl die Fünf-Sterne-Bewegung als auch die Grünen eine Landtagsanfrage eingereicht. Im Rahmen der Sitzung Ende Juni erklärte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, dass der Müll von einer Tochtergesellschaft der Mercitalia, die zu den Staatsbahnen Ferrovie dello Stato gehört, transportiert worden sei. Offenbar war eine Verspätung die Ursache für den längeren Aufenthalt des Zuges in Waidbruck.

Daher ist es sehr schwierig, Daten über die gewählte Transportroute der Abfälle in Erfahrung zu bringen.

 

 

Wie aus der schriftlichen Beantwortung von Landesrat Giuliano Vettorato hervorgeht, sind grenzüberschreitende Transporte durch die EG-Verordnung Nr. 1013/2006 geregelt. Der Informationsaustausch zum Abfalltransport erfolgt zwischen der Behörde am Standort des Transportbeginns und jener am Ankunftsort. „Daher ist es sehr schwierig, Daten über die gewählte Transportroute der Abfälle in Erfahrung zu bringen“, so Vettorato, der zudem darauf hinweist, dass dies der Grund sei, weshalb die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz diesbezüglich angefragte Daten nicht bereitstellen könne.

„Daten über die Müll- und Gefahrenguttransporte durch Südtirol liegen der Agentur nicht vor“, heißt es im Antwortschreiben. Allerdings sei aus dem ISPRA-Bericht ersichtlich, dass etwa 120.000 Tonnen Hausabfälle jährlich von Italien nach Österreich und 46.000 Tonnen nach Deutschland transportiert werden. Aus dem ISPRA-Bericht geht weiters hervor, dass etwa 50 Prozent dieser Abfälle für die Entsorgung bestimmt sind. Die größten Abfallexporteure seien dabei die Regionen Kampanien, Latium und das Veneto.

 

 

Die Antwort auf die Frage nach etwaigen Konsequenzen fällt ernüchternd aus, es sind nämlich keine vorgesehen. In Vettoratos Antwortschreiben wird allerdings darauf hingewiesen, dass Abfalltransporte nur mit geeigneten Fahrzeugen und Containern erfolgen dürfen. „Die Transportunternehmen müssen ins nationale Verzeichnis der Umweltfachbetriebe eingetragen sein. Im Rahmen des Eintragungsverfahrens werden die Fahrzeuge und alle weiteren Ausrüstungen, die für einen fachgemäßen Abfalltransport erforderlich sind, von einer Expertenkommission überprüft“, so der Landesrat.