Gesellschaft | Im Gastgewerbe

Generation #

Unter dem Motto #HGJ wird die Hoteliers- und Gastwirtejugend heuer bei der Messe "Hotel" dabei sein. Ein Interview mit dem neuen Obmann, Hannes Gamper.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Seit Mai dieses Jahres ist Hannes Gamper der neue Obmann der Hoteliers- und Gastwirtejugend HGJ. Vom 19. bis 22. Oktober wird er diese auf der Messe “Hotel” in Bozen vertreten. Der Meraner im Gespräch über den Generationenwechsel und die Jugend im Gastgewerbe sowie die Chancen und Herausforderungen, die sie in ihrem Beruf begegnt.

Herr Gamper, seit einigen Monaten stehen Sie der HGJ als Obmann vor. Welche Anliegen liegen Ihnen als solcher besonders am Herzen?
Hannes Gamper: Da gibt es einige. In erster Linie möchte ich gerne unser Netzwerk zwischen den Mitgliedern stärken und ausbauen. Es gibt noch einige Teilgebiete in unserem Land, wo wir noch nicht so viele Mitglieder haben, wie zum Beispiel im oberen Vinschgau. Des Weiteren gilt es, die Erreichbarkeit zu verbessern, sei es für unsere jetzigen, sowie für zukünftige Gäste.

Stichwort Flughafen?
Auch. Aber damit meine ich nicht nur den Ausbau des Flughafens, sondern auch eine gut funktionierende Zugverbindung von und nach Südtirol. Nicht zu vergessen ist aber auch der Ausbau und die Fertigstellung der Glasfaserverbindung im ganzem Land. Viele Gäste kritisieren die schlechten Internetverbindungen in unseren Hotels, vor allem in der Peripherie.

Ein Manko, für das die neue Generation in den heimischen Gast- und Beherberungsbetrieben wahrscheinlich mehr Verständnis aufbringt. Was bringen junge Leute sonst noch mit, das den älteren Generationen (eventuell) fehlt?
Wir Junge sind technisch viel versierter und verstehen neue Hotelverwaltungs-Programme schneller. Wobei es schon zu sagen gilt, dass es aber schon einige, die zur älteren Generation gehören, die technisch sehr fit sind. Trends werden von uns jungen Leuten schneller wahrgenommen – wir sind ihnen gegenüber offener. Ein Bereich, wo sich junge Leute leichter tun, ist das touristische Marketing.

Hannes Gamper, seit Mai 2015 neuer HGJ-Obmann.

Inwiefern?
Während es früher den Prospekt und das Inserat gab, gibt es heute unzählige andere Medien, vor allem im Online-Bereich, die zuerst einmal verstanden und dann erfolgreich genutzt werden wollen. Ich erwähne Facebook, Twitter, Apps, Yuotube und deren mehr.

Ist in Südtirols Hotel- und Gastgewerbe allgemein eine Verjüngung zu beobachten?
Dass das Gewerbe zunehmend jünger wird, kann man nicht sagen und ist auch schwer einzuschätzen. In einigen Gebieten Südtirols gibt es in einem Jahr mehr Generationswechsel und in den nächsten Jahren weniger.

Welchen Chancen, welchen Herausforderungen begegnen junge Hoteliers und Gastwirte heute?
Die Chance, die ein Hotelier und Gastwirt in Südtirol hat, ist die einzigartige Landschaft, Kultur, Tradition und Produktvielfalt, mit welchen er sich sehr gut positionieren und profilieren kann. Das ist auf dem heutigen Markt sehr wichtig. Die Herausforderung ist es, das Produkt, in unserem Falle das Essen, Zimmer und weitere Dienstleistungen an den Mann/die Frau zu bringen. Durch das Internet kann man zwar gut und schnell etwas kommunizieren, aber man findet als Gast ein großes Angebot und nur gut positionierte Hotels werden vom Gast wahrgenommen und schlussendlich auch gebucht.

Der Messe-Auftritt der HGJ auf der “Hotel” 2014. Links im Bild Anton Dalvai, der von 2009 bis Mai 2015 HGJ-Obmann war.

Und sonst?
Herausforderungen liegen auch im politisch-wirtschaftlichen Umfeld. Als junger Gastwirt, der in die Fußstapfen seiner Eltern tritt, fragt man sich, welche Entwicklungsmöglichkeiten man mit dem eigenen Betrieb hat, wohin sich der Ort und das Gebiet in wirtschaftlicher Hinsicht bewegt und schließlich welche Gewinnchancen mir der Betrieb ermöglicht. Heute wissen wir, dass die Betriebe eine durchschnittliche Steuer- und Abgabenbelastung von fast 50 Prozent zu tragen haben. Dies ist nicht gerade ermutigend, einen Betrieb zu übernehmen.

Zur Messe “Hotel”, die Ende Oktober stattfindet. Welche Möglichkeiten ergeben sich für Hoteliers allgemein und die HGJ besonders auf solch einer Veranstaltung?
Eine Messe wie die "Hotel" ist für HGJ eine wichtige Veranstaltung. Man lernt neue Produkte kennen, die man anfassen, ausprobieren und verkosten kann. Zudem ist es ein Treffpunkt für die Hoteliers und Gastwirte, wo Erfahrungen und Neuigkeiten untereinander ausgetauscht werden. Auch eine Messe dient dazu, das Netzwerk zu pflegen und auszubauen. Trotz der schnellen Infos via Internet machen Fachmessen deshalb durchaus einen Sinn.

Wie oft waren Sie selbst bereits auf der “Hotel”?
Ich bin schon als kleines Kind immer mit meinen Eltern auf die "Hotel" gegangen. Ich schätze, ich bin sicher 15 Mal dabei gewesen.

Und zum wievielten Mal ist die HGJ heuer dabei?
Bereits seit Beginn der Messe "Hotel", also dem Jahr 1977, arbeitet die HGJ mit der Messe Bozen aktiv zusammen. Lange Zeit hatte die HGJ einen eigenen Messestand. In den letzten Jahren sind wir auf dem Messestand des HGV zu finden.

Können Sie verraten, wie die HGJ ihren Auftritt bei der Messe “Hotel” 2015 gestalten wird?
Sehr cool wird es in diesem Jahr, so viel sei gesagt. Am besten Sie schauen selbst vorbei.Unser Motto lautet übrigens: #HGJ.