Wirtschaft | IDM

„So kann man nicht mit der IDM umgehen“

Beim gestrigen Wirtschaftstreffpunkt heiß diskutiert, äußert sich heute der Südtiroler Wirtschaftsring in einer Stellungnahme zur „Causa IDM“.
Giudiceandrea, Federico
Foto: Assoimprenditori Alto Adige

Wie berichtet zeigten sich die Wirtschaftsvertreter beim gestrigen Treffen in Schabs alles andere als erfreut über den Beschlussantrag zur Auflösung der IDM, der vom Team K eingebracht und von der Mehrheit der Landtagsabgeordneten angenommen wurde. Heute äußern sich die Präsidenten der sechs größten Wirtschaftsverbände noch einmal mehr als deutlich: So könne man mit der IDM nicht umgehen. Wie es in der Aussendung heißt, habe die Annahme des Beschlussantrags von Paul Köllensperger durch die Mehrheit der Landtagsabgeordneten auch bei der Wirtschaft für Furore gesorgt.

 

 

Während der Präsident des Unternehmerverbandes Heinrich Oberrauch die „Reform“ befürwortet, erklärt der Südtiroler Wirtschaftsring, dass man die besehenden Problemfelder und Unstimmigkeiten auf andere Art und Weise hätte lösen können, „die IDM habe schließlich für Südtirol viel geleistet und auch einen großen Mehrwert generiert“. Man sei sich auch in Wirtschaftskreisen darüber einig gewesen, dass die IDM durchaus in einigen Bereichen verbessert werden müsse. „Aber nur weil es einige Probleme gibt, ist das noch lange kein Grund, die IDM de facto aufzulösen“, so der Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings, Federico Giudiceandrea. Die unter Punkt 2 des Beschlussantrages vorgesehene Neuausrichtung und Verteilung der Kompetenzen auf andere Institutionen bedeute de Facto das Aus der IDM in ihrer derzeitigen Organisationsstruktur.

 

Es kann nicht sein, dass solche Entscheidungen in einer Hauruckaktion getroffen werden.

 

Es sei vor allem die Art und Weise, wie diese Entscheidung zustande kam, welche auf harsche Kritik vonseiten der Wirtschaft stößt. „Es kann nicht sein, dass solche Entscheidungen, welche von großer Tragweite für Südtirol sind, in einer Hauruckaktion getroffen werden, ohne dass vorher wichtige Stakeholder aus der Wirtschaft und anderen Bereichen miteinbezogen wurden“, so der Präsident des Südtiroler Wirtschaftsrings. Die IDM habe in den letzten Jahren, bei aller Kritik, auch viel Positives für Südtirol erreicht. So habe sie etwa im Bereich Digital Erfolge vorzuweisen und sich zum Ziel gesetzt, die digitale Transformation auch für weitere Sektoren voranzutreiben und digitale Kompetenz in Südtirol zu etablieren. Südtiroler Produkte seien im In- und Ausland gut positioniert und neue Absatzmöglichkeiten, insbesondere auch für die Südtiroler Agrarprodukte, seien geschaffen worden. Vor allem aber habe die IDM in den letzten zwei Jahren die Marke Südtirol von einer Destinationsmarke zu einer Regionenmarke weiterentwickelt, mit dem Ziel, Südtirol in Zukunft ganzheitlich als besonders lebenswerten Standort international zu positionieren. Die Politik ersuche man deshalb, eine vernünftige Lösung zu finden, um größeren Schaden abzuwenden. „Nicht zuletzt geht es aber auch um die rund 200 Mitarbeiter der IDM, welchen man nun positive Signale senden muss“, so Giudiceandrea.