Gesellschaft | Sommerbetreuung

Wohin mit den Kleinen?

Die Grünen fordern Landesrätin Rosmarie Pamer zum Handeln auf. Das „Flickwerk an Angeboten“ in den Sommermonaten sei für Familien eindeutig nachteilhaft.
Kinderbetreuung
Foto: Artem Kniaz/Unsplash
  • Eltern arbeiten auch im Sommer, wenn ihre Kinder in Ferien sind. Um die Betreuungslücke zu schließen, müssen sich Eltern und Erziehende bereits in den Wintermonaten um ein passendes Angebot kümmern. 

  • Brigitte Foppa: „Wir haben dies in der Vergangenheit als Flickenteppich bezeichnet, den man überwinden muss.“ Foto: Seehauserfoto

    „Man hat sich vor vielen Jahren dafür entschieden, nicht systematisch eine durchgehende Betreuung anzupeilen, sondern hat einen subsidiären Weg gewählt. Das hat dazu geführt, dass es ein vielfältiges Angebot gibt, das aber in den seltensten Fällen eine kontinuierliche und organische Lösung für die Sommermonate bietet“, erklären die Landtagsabgeordneten der Grünen Fraktion Brigitte Foppa, Madeleine Rohrer und Zeno Oberkofler.  

    „Kinder werden durch die unterschiedlichsten Bildungs- und Betreuungsstätte geschleust, oft müssen sie sich jede Woche auf ein völlig neues Umfeld einstellen“, kritisieren sie. Für die Eltern ist die Reservierung der Betreuungsplätze häufig mit Stress verbunden, etwa wenn um Mitternacht die Einschreibungen für die Sommerwoche geöffnet werden. 

    „Wir haben dies in der Vergangenheit als Flickenteppich bezeichnet, den man überwinden muss“, so die Fraktionssprecherin Brigitte Foppa. Heuer sei die Lage noch schwieriger als in vorigen Jahren, da einzelne Anbieter ihre Angebote aus finanziellen Gründen zurückfahren. 

  • Rosmarie Pamer: „Laut Studien steigt die Geburtenrate in jenen Ländern mit einem lückenlosen Betreuungsnetz.“ Foto: Seehauserfoto

    Die zuständige Landesrätin Rosmarie Pamer kennt die Situation, langfristig will sie die ganzjährige Kinderbetreuung anpeilen. „Laut Studien steigt die Geburtenrate in jenen Ländern mit einem lückenlosen Betreuungsnetz“, betonte Pamer im Interview mit SALTO. Deshalb wolle sie bei der Kleinkind- und Sommerbetreuung ein neues Finanzierungsmodell aufbauen. 

    „Das Regierungsprogramm verspricht Besserung, aber es ist nicht klar, was für ein Konzept nun angestrebt wird. Die Familien in Südtirol sind, entgegen den vielen Beteuerungen der Zuständigen in der Landesregierung der letzten Jahre, sehr belastet. So kann und darf es wirklich nicht weitergehen. Entzerrung und Unterstützung tun not. Es ist Zeit zu handeln“, betont Foppa.