Sturm in der Babyflasche
Mit einer Klarstellung trat Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (12. April) nach der Sitzung der Landesregierung vor die Presse: eine Angleichung der Tarife von Kindertagesstätten, Kinderhorten und Tagesmüttern sei "niemals, in keinem Dokument Gegenstand der Debatte" gewesen, betonte er. Das Gerücht, die Landesregierung wolle die Kinderhortgebühren auf das Niveau der Tarife von Kita und Tagesmutter erhöhen, hatte gestern für Aufregung und Entrüstung gesorgt. "Ein Sturm im Wasserglas", stellte der Landeshauptmann fest. Diskutiert habe die Landesregierung lediglich über die Frage, ob für Kinderhorte nach dem Vorbild der anderen Betreuungseinrichtungen Stunden- statt Tagesgebühren festzulegen seien.
Entscheidung gab es keine: Der Beschluss zur Vereinheitlichung des Tarifsystems - und nicht der Tarife - wurde "nach langer Diskussion", wie der Landeshauptmann bemerkte, vertagt. Mehrere Gemeinden hätten gegenüber der Landesregierung geltend gemacht, dass die Art der Betreuung im Hort mit jener in der Kita und bei der Tagesmutter nicht gleichzusetzen sei. Deshalb werde es zu diesem Punkt ein Treffen mit Gemeindevertretern geben, bevor die Landesregierung entscheide.
Festgelegt wurden hingegen die Tarife von Kindertagesstätten und Tagesmüttern. Generell sei eine qualitative Harmonisierung der Kleinkindbetreuung in Südtirol beschlossen worden, sagte Kompatscher. Der Vorwurf, das Land gebe Millionen für Großprojekte aus und spare bei den Ausgaben für die Familien, könnte falscher nicht sei, so der Landeshauptmann: "Die Wahrheit ist, dass das Land wegen der qualitativen Harmonisierung für die Kleinkindbetreuung in Zukunft einige Millionen Euro mehr ausgeben wird als bisher."