Schwarzer Fleck auf Grüner Weste
Zwar folgt ein Dementi dem nächsten. Doch es hilft alles nichts. Am Freitag hat die Tageszeitung Il Foglio über die zersplitterten linken Parteien und Gruppierungen berichtet, die am 26. Mai bei den Europawahlen antreten – und unter anderem über die “fasci verdi”, die auf der Liste von “Europa Verde”, dem Bündnis der italienischen Grünen mit Possibile von Giuseppe Civati und den Südtiroler Grünen antreten.
Civati hat angekündigt das Bündnis zu verlassen. Seine Kandidatur zurückziehen kann er nicht. Jedoch wird er jegliche Wahlkampfaktivität einstellen, schreibt Civati in seinem Blog – denn: “I valori costituzionali e l’antifascismo per me vengono prima di tutto.”
Konkret geht es um zwei Namen. Giuliana Farinaro und Elvira Maria Vernengo kandidieren für die Verdi italiani auf der Liste von “Europa Verde” am 26. Mai. Und werden von “Fronte Verde” unterstützt – einer Umweltschutzgruppe, die Il Foglio als “rechtsextrem” bezeichnet. Der Gründer von “Fronte Verde” ist bereits als Anführer der Jugendbewegung des MSI in Erscheinung getreten und soll Roberto Fiore, dem Leader der neofaschistischen Forza Nuova nahe stehen.
“Noi non abbiamo in lista né persone di estrema destra né fascisti”, heißt es von den Verdi italiani am Sonntag. Dabei hat sich “Europa Verde” am Freitag von “Fronte Verde” distanziert und die beiden betroffenen Kandidatinnen zum Rücktritt aufgefordert. Die Umweltschutzgruppe selbst behauptet: “Non abbiamo nulla da nascondere e possiamo guardare tutti dritti negli occhi.”
Grüne wie SVP?
In Südtirol bleiben die Grünen von den Attacken der politischen Konkurrenz nicht verschont. Der lokale PD spricht von einem “Grünen Skandal”. “Nachdem sich bereits die SVP auf die extreme Rechte einlässt, tun es ihr die Grünen nun gleich”, heißt es in einem Facebook-Post – in Anspielung auf das Wahlbündnis der SVP mit Forza Italia, für die auch die Duce-Enkelin Alessandra Mussolini antritt. “Freunde, die Umwelt schützt man nicht mit den Faschisten”, so der Seitenhieb aus dem PD, der die Südtiroler Grünen auffordert, es Civati gleich zu tun, “angemessene Konsequenzen” zu ziehen, die Wahlkampagne einzustellen und gar den Bündnispartner zu wechseln – hin zum PD.
Schwarze Schafe auf der Grünen Weide – “è chiaro il perché a Roma sia saltata l’alleanza con la sinistra per le europee nonostante l’ok di Ska Keller…”, meldet sich La Sinistra-Die Linke zu Wort. Keller ist eine der beiden Spitzenkandidaten der Europäischen Grünen, die auch “Europa Verde” am 26. Mai unterstützen. Trotz ihres Einverständnisses sei ein Wahlbündnis mit der Linken an den italienischen Grünen gescheitert. “Mit einer rot-grünen Liste hätte das nie passieren können”, so die Südtiroler Linke in Bezug auf die vom Foglio bekannt gemachten Verbindungen zwischen Verdi italiani und rechtsextremen Kreisen.
Was aber sagen nun die Südtiroler Grünen? Um den Europawahlkampf für die beiden Südtiroler Kandidaten für “Europa Verde”, Norbert Lantschner und Judith Kienzl, kümmert sich federführend Co-Sprecher Tobe Planer. Den hat salto.bz am Sonntag Abend nicht erreicht. In der Sonntagsausgabe des Alto Adige wird Planer mit einer distanzierenden Aussage zitiert: Als “inakzeptabel” bezeichnet Planer die Präsenz von rechtsextremen Elementen auf einer Grünen EU-Liste. Und verlangt von seinen Verbündeten auf nationaler Ebene “Klarheit über die Verantwortungen”.
Laut Umfragen kommt “Europa Verde” derzeit nicht über 2 Prozent hinaus. Was bedeutet, dass die Grünen in Italien bei den Europawahlen keinen Sitz im EU-Parlament erhalten werden.
su “Il foglio” di oggi:
su “Il foglio” di oggi:
https://www.ilfoglio.it/politica/2019/05/14/news/scissioni-e-liti-il-fo…
peccato che in questa surreale campagna elettorale, si parli soprattutto di battibecchi tra gruppi minoritari, ma forse per assurdo questa schermaglia ha giovato al gruppo di “Europa verde”, almeno se ne è parlato nei media, altrimenti pochi si accorgevano della loro presenza.
a questo proposito trascrivo l'ultimo capoverso dell'articolo pubblicato da Micro Mega: “Sinistra anno zero (una lunga storia di tradimenti e divisioni) :
…......Il prossimo 26 maggio l’elettore progressista – ormai smarrito, affranto e scoraggiato – sarà costretto a votare secondo una logica del “meno peggio”. Chi rimarrà fedele al M5S, malgrado all'alleanza con la Lega, chi si piegherà alle sirene del Pd zingarettiano, chi sceglierà il voto per la sinistra marginale, chi – forse la maggioranza – deciderà di astenersi. Una diaspora. Un disastro da cui si uscirà soltanto dopo anni di lavoro sociale e, soprattutto, culturale nel Paese. Sinistra anno zero, un anno zero lungo venti anni. Nel frattempo l'Italia è sempre più prossima a finire in mano alla peggior destra: il vento xenofobo chiama, Salvini risponde presente. …...........................