Umwelt | Pestizide

Falsche Gerüchte bei den Pflanzenschutzmitteln

Seit geraumer Zeit kursieren Meldungen über einen Rückgang der Spritzmittel-Rückstände in Obst und Gemüse. Die Verbraucherzentrale Südtirol hat sich nun zu Wort gemeldet.

„Die Fakten sind andere“, wird der Geschäftsführer Walther Andreaus zitiert. Er betont, dass eine Verharmlosung völlig fehl am Platze sei und die Verbraucher Transparenz und nicht Beruhigungspillen brauchen.

In insgesamt 60,9 Prozent der Proben wurden Rückstände von Pflanzenschutzmittelnnachgewiesen.  Da sich diese Zahl im Vergleich zu 2014 nicht verändert hat und auch dort 60,9 Prozent festgestellt wurden, kann keineswegs von einem Rückgang die Rede sein. Mit 8 Rückständen sind lokale Erdbeeren und Trauben am meisten belastet. Auch der Wein selbst ist dann klarerweise betroffen. 24 von 37 überprüften Weine wiesen durchschnittlich 3 bis 4 Rückstände auf. Bei einem Südtiroler DOC-Wein fand man sogar 8 Pestizid-Reste. Doch kein Grund zur Aufregung, bis auf drei Fälle liegen die Konzentrationen unterhalb des gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwertes. Vermieden werden sollten Pestizide aber trotzdem. So ist bis heute noch nicht klar, inwiefern die Rückstände verschiedener Pflanzenschutzmittel sich im menschlichen Körper gegenseitig beeinflussen. Von 2011 bis 2014 habe sich laut der Verbraucherzentrale der Nachweis von mehreren Rückständen im selben Produkt von 38 auf 45 Prozent erhöht.

Neben den üblichen Vorsichtsmaßnahmen wie dem Waschen der Ware wird dem Verbraucher saisonales Obst und Gemüse, im Idealfall aus ökologischen Anbau empfohlen, da diese als weitgehend rückstandsfrei gelten. Auch sollten Waren mit Prüfzeichen dem Obst und Gemüse ohne Prüfzeichen bevorzugt werden.