Politik | Diplomatie

Napolitano trifft Fischer

Es dürfte das letzte Treffen der beiden Staatsoberhäupter sein: Napolitano will Ende des Jahres zurücktreten. Mit Heinz Fischer sprach er auch über Südtirol.

Man habe eine ganz spezielle Beziehung zueinander. Eine Verbindung, die nicht zuletzt durch Südtirol entstanden sei, betonte der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano in seiner Presseerklärung. Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer war am Dienstag, 11.11., zu Besuch in Rom. Dabei wurde unter anderem das Finanzabkommen zwischen Bozen und Rom angesprochen. Als "vernünftig und fair" bewertet Heinz Fischer die Vereinbarungen, nun müsse es nur noch in das italienische Haushaltsgesetz eingetragen werden, damit es als Garantie für die künftige Zusammenarbeit gelten könne. Giorgio Napolitano versprach, dass der Quirinal ebenfalls über die getroffenen Vereinbarungen zur neuen Finanzregelung wachen werde. Wasser auf die Mühlen von Landeshauptmann Arno Kompatscher, der am Dienstag Abend gemeinsam mit den beiden Staatsoberhäuptern zu Abend aß. 

Heinz Fischer lobte seinerseits den italienischen EU-Vorsitz und dessen gut organisierten Ablauf. Man müsse jetzt aufpassen, dass die so mühsam erzielten Ergebnisse der europäischen Zusammenarbeit  der letzten Jahre und Jahrzehnte durch europakritische Bewegungen nicht zunichte gemacht werden, sondern an den geplanten Reformen und Infrastrukturen festhalten. Der Brennerbasistunnel, so Fischer sei eines dieser Projekte, Napolitano habe ihm auch hier zugesichert, dass Italien daran festhalten werde. Gesprochen wurde auch über die Begnadigung der Südtirol-Attentäter. Diesbezüglich sei jedoch keine Neuerung zu erwarten, gab Fischer bekannt. 

Staatspräsident Napolitano hob wiederholt das gute Einverständnis nicht nur zwischen den beiden Ländern, sondern vor allem zwischen ihm und seinem Amtskollegen hervor. Heinz Fischer traf auch mit Ministerpräsident Matteo Renzi zusammen und wird am Donnerstag bei Papst Franziskus erwartet.