Wirtschaft | Krise

Memc-Arbeiter auf der Straße

Blockaden vor dem Memc-Werk in Sinich: Mit einer Blockade der Staatsstraße und einer Kundgebung reagieren die Beschäftigten am Donnerstag seit 9 Uhr auf den Verlust ihrer Arbeitsplätze.

Großer Aufmarsch und zeitweilige Blockade der Staatsstraße vor dem Haupteingang des Memc-Werks in Sinich: Dort wollen die entlassenen ArbeiterInnen des nunmehr in SunEdison umbenannten Betriebs sowie die Fachgewerkschaften am Donnerstag Vormittag in einer Protestaktion die gesamte Bevölkerung auf ihre Probleme, ihre Wut und tiefe Enttäuschung aufmerksam machen, wie es in einer Aussendung im Vorfeld hieß. Parallel dazu hofft man bei den Gewerkschaften durch eine möglichst hohe Streikbeteiligung der noch verbliebenen Produktionsschiene eine Botschaft an die Zentrale des Konzerns in Missouri zu senden. 

 Die Kundgebung soll zumindest bis 11 Uhr dauern; in dieser Zeit wird es auch zu Verkehrseinschränkungen kommen. Laut Informationen der Stadtgemeinde Meran bleibt die Staatstraße während der Kundgebung für den von Süden kommenden Verkehr bis zum Kreisverkehr vor dem OBI-Markt geöffnet, aus Meran kommend ist sie bis zur Mangione-Brücke frei befahrbar. AnrainerInnen werden bei der Mangione-Brücke bis zur Fermistraße auf der Höhe des Supermarkts M-Preis durchgelassen.

Der Fall Memc/Sunedison war am Mittwoch auch Thema im Landtag. Alessandro Urzì fragte, ob die Landesregierung bereit sei, einen ständigen Rat einzusetzen, der über die nötigen Maßnahmen zur Stützung des Arbeitsmarkts berät. Dem Rat sollten Sozialpartner, Institutionen, Mehrheit wie Opposition angehören. Die Zeichen seien alarmierend und jeder Betroffene sei den Einsatz wert, antwortete die neue Arbeitsländesrätin Martha Stocker. Sie erklärte, dass eine Landesarbeitskommission eingerichtet worden sei, die auch mit den zuständigen Institutionen zusammenarbeiten werde. Stocker verwies darauf, dass man trotz sofortiger Aktionen des Landes in Fällen wie Memc-SunEdision nicht auf die vielen kleinen Firmen vergessen dürfe, die unter Druck, aber weniger im Rampenlicht stehen.