Von jetzt an auf Pump

Auf den heutigen 13. August und damit so früh wie noch nie zuvor fällt der diesjährige Earth Overshoot Day. Zu deutsch etwa “Welterschöpfungstag”, bezeichnet der Earth Overshoot Day jenen bestimmten Tag im Jahr, an dem die natürlichen Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres imstande ist zu reproduzieren, aufgebraucht sind. Ab dem Earth Overshoot Day verbrauchen die Menschen also für den Rest des Jahres mehr Ressourcen als eigentlich zur Verfügung stehen. Sie leben sozusagen auf Kosten der kommenden Generationen.
1,6 Erden wären nötig, um den aktuellen Bedarf der Menschheit an natürlichen Ressourcen zu decken. 2030 werden es bereits zwei ganze Planeten sein. Grafik: footprintnetwork.org
Berechnet wird das jeweilige Datum des Earth Overshoot Days vom Global Footprint Network, basierend auf dem ökologischen Fußabdruck von mittlerweile 182 Nationen. Zum ersten Mal 1987. Damals fiel der Tag auf den 19. Dezember. Seither hat sich das Datum stetig nach vorne verschoben. Einige Gründe dafür sind das große weltweite Bevölkerungswachstum, die steigende Nachfrage nach fossilen Rohstoffen, Waldrodungen, die zunehmende Umweltverschmutzung- und -belastung sowie der damit einhergehende Verlust von Artenvielfalt.
Earth Overshoot Day: Immer früher.
Weltweit finden am Earth Overshoot Day Kampagnen zur Sensibilisierung für einen nachhaltigen Lebensstil statt. In Südtirol gedenkt man etwa in Innichen des Tages, an dem die Menschheit die natürlichen Ressourcen eines ganzen Jahres verbraucht hat. “Erstmals”, wie Hans Schmieder, Umweltreferent der Pusterer Gemeinde, berichtet. Dafür hat man sich eine symbolische Aktion ausgedacht. “Wir versammeln uns auf einer kleinen Holzbrücke über der Drau. An dieser Stelle zeigt sich, was vielleicht eine Folge der Klimaveränderung ist. Dank der kleinen Holzbrücke ist es derzeit möglich, dass tausende Radfahrer täglich den Drau-Radweg Innichen-Lienz befahren können, der infolge des katastrophalen Erdrutschs vergangene Woche unterbrochen war”, erklärt Schmieder. “Dieser Ort”, so der Umweltrefernt weiter, “veranschaulicht auch, wie Menschenhand und Zufälle letztendlich lebensrettend sein können und wie auch kleine Bauwerke, wie diese letzte Brücke vor der Staatsgrenze, große Bedeutung erlangen.”