'Green Communities' in Südtirol?
Der grüne Anstrich des Recovery Plans (Piano nazionale di ripresa e resilienza, PNRR) sorgt immer wieder für Gesprächsstoff. Der Landtagsabgeordnete der 5-Sterne Bewegung, Diego Nicolini, wendet sich mit einer Anfrage zur Errichtung von ‘Green Communities’ an die Landesregierung. Nun liegt die Antwort von Landeshauptmann Arno Kompatscher vor.
Der PNRR sieht im Rahmen der zweiten Mission, 'Rivoluzione verde e transizione ecologica', die Errichtung von 30 sogenannten 'Green Communities’ vor. Als Green Community werden jene Berg- und ländlichen Gebiete ausgewiesen, deren Ressourcen-Management eine Reihe von Kriterien für Gewässer-, Wald- und Landschaftsschutz erfüllt. Der PNRR weist hier neun Bereiche aus: Forstwirtschaft, Wassermanagement, erneuerbare Energien, nachhaltiger Tourismus, nachhaltiges Gebäudemanagement, effizientes Energiemanagement, nachhaltige Produktion, integrierte Mobilitätssysteme und nachhaltige Agrarwirtschaft. Die genaue Ausarbeitung der Kriterien steht jedoch noch aus. Diese sollen in enger Zusammenarbeit mit urbanen Gebieten ausgearbeitet und umgesetzt werden.
In seiner Anfrage ersucht Nicolini die Landesregierung, die Möglichkeit der Green Communities im Rahmen des Südtiroler Teilprojekts zum Recovery Fund zu prüfen. Kompatscher betont die Zentralität des ökologischen Wandels für Südtirols Beteiligung am Recovery Plan, sieht aber von der Errichtung von Green Communities in Südtirol ab und setzt stattdessen auf Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Lebensmittelketten: “La Missione 2 sarà per noi una delle missioni centrali a cui guardare per fare prendere in considerazione i nostri progetti già cantierabili e finanziabili. In particolare rivolgiamo la nostra attenzione a temi quali l’economia circolare o potenziamento delle infrastrutture per la creazione di una filiera agroalimentare di montagna circolare, digitale e sostenibile”, so Kompatscher.
Zudem erklärt Kompatscher, dass Südtirol sich darum bemühen werde, eigene, mit dem PNRR kongruente grüne Projekte umsetzen zu können. Die Landesregierung sei – so Kompatscher – seit dem Sommer 2020 darum bemüht, mit den verschiedenen Ausarbeitungsphasen des Recovery Plans Schritt zu halten. Nun warte man auf weitere Anweisungen der Regierung zur Umsetzung des Plans.