Eine Frau erobert die Welt der Technik
Carmen Niederkofler bezeichnet sich selbst als Quereinsteigerin im Bereich Fassadenbau. Nach der Matura an der ehemaligen Schule für Geometer "Peter Anich" hat die junge Brixnerin ihre Arbeit in einem Ingenieurbüro begonnen. "Ich merkte allerdings recht schnell, dass es nicht das Richtige für mich war und ich lieber auf der ausführenden Seite tätig sein würde. 2012 brachte mich die Faszination für Metall dann zu FRENER & REIFER. Nachdem ich die Chance bekommen hatte, mich im Fassadenbau zu versuchen, konnte ich mich in einem weiterführenden Lehrgang an der EURAC & TIS in Bozen in diesen Fachbereich vertiefen. Durch die Arbeitspraxis hatte ich die Möglichkeit, die Materie Schritt für Schritt besser kennenzulernen. Dabei konnte ich feststellen, wie komplex der Fassadenbau eigentlich ist. Vieles konnte ich glücklicherweise von meinen Kollegen lernen, die immer mit viel Fachkenntnis, Erfahrung und Hausverstand an die Sache rangegangen sind" erzählt Niederkofler. Einige hatten den großen Vorteil, von der Fertigung an alle Prozesse selbst miterlebt zu haben. "Diesbezüglich war und ist es bei FRENER & REIFER immer sehr hilfreich, dass es zwischen Technik, Produktion und Montage kaum Berührungsängste gibt und ich mich jederzeit mit meinen Fragen an meine Kollegen wenden kann."
Herausforderungen technischer und menschlicher Natur
Zu ihren Aufgaben gehört es, Fassadenbauprojekte im Ausland technisch zu betreuen, Ausführungs- und Werkstattplanungen auszuarbeiten und zu koordinieren. "Dabei gefällt mir besonders, dass ich von der Detailplanung über die Fertigung bis hin zur Baustelle sehr viel mitbekomme und effektiv sehen kann, was aus den Zeichnung auf Papier in der Realität entsteht. Je nach Projekt sind die Herausforderungen verschieden, da es selten passiert, dass sich bei uns Dinge wiederholen. Jede Gebäudehülle hat ihre Besonderheiten und spezifischen Herausforderungen, sei es technischer oder menschlicher Natur", berichtet Niederkofler begeistert.
Frau in einer Männerdomäne?
Bei ihrer Arbeit ist sie hauptsächlich von Männern umgeben. Dennoch hält sie nicht viel davon, in Männchen und Weibchen zu unterscheiden. "Gewisse Vorurteile werden wir so nie los. Ich sehe mich deshalb nicht wirklich als Frau in einem technischen Büro, sondern einfach als „Techniker“. Das ist mir insofern wichtig, da ich möchte, dass meine Arbeit und Leistung wie bei meinen männlichen Kollegen geschätzt wird und ich nicht mit Samthandschuhen angefasst werde. Insofern finde ich, dass das Frau sein in einer Männerdomäne eher überbewertet ist." Allerdings gibt sie zu, dass sie es am Anfang ihrer Arbeit bei FRENER & REIFER sehr wohl genossen hat, dass man etwas mehr Rücksicht und Verständnis für sie aufgebracht hat. Wobei sie lachend hinzufügt, dass sie nicht sicher ist, ob das wirklich am Frauenbonus liegt: "Fakt ist, ich fühle mich mit meiner Arbeit und in meiner Abteilung sehr wohl."
In der Freizeit hingegen ist sie zum Ausgleich von Frauen umgeben: "Als Tänzerin und Tanztrainerin habe ich es mit 99 Prozent Frauen zu tun. Da weiß ich dann die Arbeit mit meinen männlichen Kollegen wieder zu schätzen", schmunzelt sie.