Wirtschaft | Energie

Wie geht Stromsparen?

Stromsparen möchte jeder – doch wer hat den Durchblick im Tarifedschungel? Die Südtiroler Verbraucherzentrale stellt ihre neue Einkaufsgemeinschaft für Strom und Gas vor, mit der sich die „bolletta“ reduzieren lässt.

Strom und Gas sind in vielen Familienhaushalten jene Posten, die schwer zu Buche schlägt. In den letzten 10 Jahren sind die Strompreise in Italien um 54% gestiegen, bei einer Inflationsrate von 24%. „Bei Strom und Gas ist Italien im europäischen Vergleich ziemlich weit vorne,“ sagt Walther Andreaus, Direktor der Verbraucherzentrale, „wir liegen an 5. oder 6. Stelle bei den Preisen, während die Einkommen der Familien den 15. bzw. 16. Platz im europäischen Ranking einnehmen.“ Der Grund für dieses Missverhältnis liegt in der hohen Steuerbelastung allgemein in Italien, aber in den aufwändigen Entstehungskosten. Die Belastungen von außen lassen die Preise für Energie in die Höhe schnellen.

Noch dazu sind am freien Markt unzählige Anbieter unterwegs, die mit aggressiven Marketingstrategien für gutgläubige Stromverbraucher Fallen auslegen. „Hier ist ganz sicher aufzupassen, denn wir von der Verbraucherzentrale haben errechnet, dass die Unterschiede in den Stromtarifen fast 70 Prozent ausmachen können,“ sagt Andreaus. „Außerdem erwarten sich die Bürger hier in Südtirol, wo viel Strom produziert wird, dass auch sie davon profitieren.“ Denn der Durchschnittkonsum der Südtiroler Familie ist noch einmal um einiges höher als im restlichen Italien. Das hat mit dem raueren Klima und mit der höheren Anschlussleistung zu tun.

Wie kommt man also tatsächlich zu günstigerem Strom?

„Einerseits über den Sozialbonus auf Strom und Gas, für den einkommensschwache Personen ansuchen können, und andererseits über die Einkaufsgemeinschaft, die der Verbraucherschutz jetzt gegründet hat,“ zählt Andreaus auf.

Die Einkaufsgemeinschaft setzt auf den Mitmachfaktor. Wer sich auf der homepage der Verbraucherzentrale online einträgt bzw. seinen Jahresverbrauch von Strom und Gas angibt, der nimmt am Ende des Jahres an einer Auktion teil, mit der der günstigste Stromtarifanbieter ermittelt wird. Diese Versteigerung findet auf lokaler und nationaler Ebene statt, um die besten wirtschaftlichen und vertraglichen Bedingungen für die Einkaufsgemeinschaft herausschlagen zu können. Anschließend wird das beste Angebot in Form eines Rahmenvertrags ausverhandelt, wobei folgende Kriterien gelten: der Preis, der zweisprachige Kundenservice mit einem seriösen Beschwerdemanagement, – und auch die „grüne“ Energie wird berücksichtigt. Schließlich kann, wer drauf schaut, bei Strom und Gas im eigenen Haushalt um die hundert Euro einsparen.