Chronik | Naturgefahren

Steinschlag im Vinschgau: Blockierte Pendler

Die einen kommen nicht rein die einen nicht raus. Ein Steinschlag zwischen Glurns und Taufers hält die Bewohner, Arbeiter und Behören in Atem.

Not macht erfinderisch, Not lässt Wanderschuhe anschallen. Taufers im Südtiroler Teil des Münstertals, wird gerne als „kleines verschlafenes Bergdorf nahe der Schweizer Grenze auf 1.240 Metern“ beschrieben. Klein und verschlafen ist Taufers auch in diesen Tagen, der Schnee fällt und ein Steinschlag blockiert die Straße.

Die Wanderschuhe angeschnallt hatten sich von Montag auf die Dienstag einige Arbeiter der Firma Lico. Sibille Tschenett, die Vizebürgermeisterin der Gemeinde Mals erzählt: "Ich weiß dass einige zu Fuß von Laatsch nach Taufers gegangen sind, die kommen ja weder rein mit dem Auto noch raus." Eine Stunde Gehzeit müsse für eine Strecke veranschlagt werden, die ungüngstige Witterung am 14. Jänner verzögert die Straßenräumung. „Details kenne ich keine, wie lange die Straße noch zu ist", erklärt Tschenett. "Ja, das sind schon einige Pendler unterwegs, die großräumig über den Reschenpass ausweichen müssten. Und das natürlich lieber vermeiden. Da gehen sie halt zu Fuß."

Ein beliebtes Pendlergebiet, Taufers direkt auf der südtirol-schweizerischen Grenze gelegen, ist abgeschnitten. Die Schotten sind seit dem 13. Jänner dicht, auf der Calvenbrücke die Bloackade. Ein Lokalaugeschein zwischen Technikern, Bürgermeistern und Anrainer soll Aufschluss darüber geben, wie lang die Straßensperre anhält. Der Malser Bürgermeister Ulrich Veith war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, aus dem Tourismusverein der Gemeinde Taufers im Münstertal Zuversicht: Enttäuschte, wartende Gäste wie in Sexten vor einigen Wochen gäbe es keine, „also auch keine Beschwerden."

Wie lange Not noch erfinderisch macht, bleibt abzuwarten. Lieber als zwei Stunden im Auto zu sitzen gehen die Arbeiter aber wohl auch in den nächsten Tagen zu Fuß.