Napolitano tritt heute zurück
Er freue sich auf zu Hause, ließ Giorgio Napolitano wissen, dort, in seiner Wohnung in der Via Serpenti, nahe dem Kolosseum könne er wieder ein freierer Mensch sein. "Es geht einem gut hier, aber es ist ein wenig wie ein Gefängnis," waren Napolitanos Worte in Anspielung auf seine erzwungene zweite Amtszeit im April 2013 und auf das einzuhaltende Protokoll.
Das Amt des Staatsoberhauptes ist der Ex-Kommunist nunmehr los, allein die Annehmlichkeiten bleiben ihm erhalten, wie der Fatto Quotidiano berichtet. Als Senator auf Lebenszeit wird er mit 15.000 Euro netto im Monat vergütet, zudem hat er das Recht, einiges an Personal weiterhin auch in seiner Privatwohnung gestellt zu bekommen, darunter einen persönlichen Assistenten, einen Sekretär und ein Auto mit Chauffeur. Ironie der Geschichte ist, dass es Napolianto selbst war, der eine drastische Beschneidung dieser Privilegien ankündigte, doch diese sei niemals erfolgt, schreibt der Fatto.
Giorgio Napolitano wurde 2006 zum ersten Mal gewählt, als erster Ex-Kommunist zog er als 11. italienischer Staatspräsident in den Quirinal ein. In den 1940er Jahren studierte er Rechtswissenschaften an der Universität seines Heimatortes Neapel, damals schloss er sich einer kommunistischen Widerstandsgruppe an, die den regierenden Faschisten aktiven Widerstand leisteten. 1945 trat Napolitano der Kommunistischen Partei Italiens bei, 1953 wurde er Abgeordneter im Parlament.
Als seine Nachfolger werden Romano Prodi, Massimo D'Alema und Giuliano Amato gehandelt. Landeshauptmann Arno Kompatscher sagte, er wünsche sich einen Vollblutpolitiker im höchsten Amt des Staates, und keinen Technokraten. Als solcher käme Wirtschaftsminister Padoan in Frage, oder der Banca-d'Italia-Chef Ignazio Visco.