Gesellschaft | Homophobie

FC Bayern: Nun dürfen die Südtiroler Eltern zahlen

Im März 2014 hatten vier FC-Bayern Fans einen Banner gehisst. Die Uefa hatte ihn als homophob eingestuft, jetzt steht die Geldstrafe fest, die die Eltern vorstrecken dürfen.

Übermut tut nicht immer gut. 10.000 Euro soll der FC Bayern für seine Fans bezahlen. Im Block 124 der Münchner Allianz-Arena hatten vier Südtiroler am 11. März einen Banner gehisst, der den Europäischen Fußballverband (Uefa) auf den Plan rief. Homophob sei das Plakat, welches Mesut Özil als Comicfigur zeigte.

Von einem Schadensersatz von 100.000 Euro war zunächst die Rede, nun fällt das Champions-League-Achtelfinale gegen Arsenal London doch billiger aus. Für die vier Eltern, die laut Süddeutscher Zeitung in die Tasche greifen dürfen.

Die Eltern der vier jungen Südtiroler FC-Bayern-Fans (...) haben sich jetzt zur Begleichung einer Geldstrafe bereit erklärt. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung vereinbarten sie bei einem Treffen mit Vertretern des FC Bayern in München die Zahlung von je 2000 Euro.

Mildes Vorgehen, auch wenn der entstandene Schaden für den FC Bayern auf 150.000 Euro geschätzt wird. Denn im Viertelfinal-Rückspiel gegen Manchester United wurde auf Erlass der Uefa ein kompletter Zuschauerblock geschlossen. Die Bayern blieben auf "780 Tickets à 130 Euro" sitzen. Doch bei wem liegt die Verwortung wirklich? Beim Verein, den Fans, den Eltern? In der Süddeutschen Zeitung heißt es:

Auf die Frage, ob es gut und richtig sei, dass der reiche FC Bayern eine solche Strafe auf vier heranwachsende Fans abwälze, sagte der Sprecher: "Was sollen wir denn machen? Sollen wir künftig 50.000 Menschen bei den Einlasskontrollen bis auf ihre Unterhosen ausziehen?"

Ein kleiner Denkzettel soll die Fans noch mal zum Nachdenken anregen: "Die Jugendlichen werden zusätzlich zu der Geldstrafe im Sommer jeweils zehn Sozialstunden in München ableisten", sagte ein Vereinssprecher des FC Bayern. Und ein Vater der Beschuldigten, "Vermieter einer bei Deutschen beliebten Ferienanlage in Dorf Tirol", wie die SZ schreibt bestätigt: "Ja, es wird eine Strafe geben." Nachsitzen also auch zu Hause?

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Alfonse Zanardi Mi., 14.05.2014 - 15:41

Köstlich, sie sollen Rainer und Laimer mitnehmen, denen wird in der Klosterbibliothek dann schon ganz fad sein.
Vielleicht müssen sie aber alle "zur Strafe" in den Darkroom, wer weiß?

Mi., 14.05.2014 - 15:41 Permalink