Gesellschaft | Lebensmittel

Wegwerfen geht gar nicht...

Anlässlich des Welternährungstags weist die Aktion „Gutes von gestern sinnvoll verwerten“ auf Lebensmittelverschwendung hin und zeigt auf, wie man diese vermeiden kann.
Gutes von gestern sinnvoll verwerten!-Aktion Welternährungstag 2025
Foto: DO/SALTO
  • Auch wenn üppige Hotelbuffets der Inbegriff der Verschwendung sind, fällt der meiste Abfall doch im eigenen Zuhause an. Der letzte erhobene Prozentsatz dazu findet sich in einer Eurostat-Erhebung von 2022. 54 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel stammen demnach aus privaten Haushalten. 

    Italienische Haushalte verschwendeten im Jahr 2024 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittel im Wert von über acht Milliarden Euro, wie der Waste Watcher Bericht 2025 festhält. Im Vorfeld des Welternährungstags am 16. Oktober machen die Kampagne MahlZeit gemeinsam mit der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Haslach und der Bibliothek Oberau mit der Aktion „Gutes von gestern sinnvoll verwerten“ auf das Problem der Lebensmittelverschwendung aufmerksam.

  • Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung: zeigt mit ihrer „Giardiniera”, wie man rohe Lebensmittel vor dem Verderben oder vor der Entsorgung retten kann. Foto: DO/SALTO
  • Bei einer Straßenaktion verschenkten die Initiatorinnen und Initiatoren auf dem Angela-Nikoletti-Platz in Bozen Gläser mit selbstgemachter „Giardiniera” aus geretteten Lebensmitteln – zu der es auch das dazugehörige Rezept gab. Maßnahmen, mitder man der alltäglichen Lebensmittelverschwendung vorbeugen kann wurden außerdem vorgestellt. 

     

    Wir werfen Lebensmittel im Wert von rund 800 Euro pro Haushalt im Jahr weg und gleichzeitig jammern wir über hohe Lebensmittelpreise

     

    Die Aktion soll zeigen, dass Wegwerfen keine Lösung ist – weder ökologisch noch ökonomisch. Nicht nur der immense überflüssige Ressourcenverbrauch bei Produktion und Transport ist Grund für einen bewussteren Umgang mit unseren Lebensmitteln, sondern auch unsere eigene Brieftasche. „Wir werfen Lebensmittel im Wert von rund 800 Euro pro Haushalt im Jahr weg und gleichzeitig jammern wir über hohe Lebensmittelpreise“, heißt es von MahlZeit, der Initiativgruppe, die die Aktion organisiert.

  • Giardiniera aus geretteten Lebensmitteln

    Gemüse:

    • 4 Salatgurken, gewaschen, geputzt und in Stifte geschnitten 
    • 2 rote Zwiebeln, geschält und in längliche Stücke geschnitten 
    • ½ Lauchstange, gewaschen, halbiert und in Stifte geschnitten 
    • 2 Karotten, gewaschen, geschält und in Stifte geschnitten 
    • 1 Peperoni, gelb, gewaschen, geputzt und in Stifte geschnitten

    Sud:

    • Einige Pfefferkörner, gemörsert
    • Einige Senfkörner, gemörsert
    • Einige Pimentkörner, gemörsert
    • Etwas Kümmelsamen, gemörsert
    • Etwas Fenchelsamen, gemörsert
    • 1 Stück Lorbeerblatt
    • Etwas Salz
    • 1Knoblauchzehe
    • 400 ml Essig
    • 500 ml Wasser
    • 50 g Zucker

    Zubereitung:

    1. Für den Sud alle Zutaten zum Kochen bringen und leicht wallend 10 Minuten köcheln lassen.
    2. Die Gemüsestücke in ein Glas schichten und mit dem Sud gut bedecken. Gläser verschließen. Die Gläser im Backofen, Dampfgarer oder im Topf bei 90 °C für 20-30 Minuten pasteurisieren.
    3. Bevor man das Gemüse verzehrt, sollte es ca. 2 Wochen an einem kühlen und lichtgeschützten Ort ziehen.

    Das leckere Rezept von Martina Gögele, Schulleiterin, Fachlehrerin und Köchin der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung, eignet sich super dazu, reiferes und im Supermarkt oft auch preisreduziertes Gemüse zu verarbeiten.

  • Gekocht wurde die Giardiniera von Lehrerinnen der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Haslach. Eine dieser Lehrkräfte ist Nadia Puff. Sie erklärt, dass ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln ein Thema ist, das alle betrifft. Auch Schulleiterin und Köchin Martina Gögele betont, dass der bewusste Umgang mit Lebensmitteln ein zentraler Aspekt in den Lehrgängen der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung und im Kursangebot ist, welches die Fachschule anbietet. Alles dreht sich um Haushaltsplanung, Einkauf und die korrekte Lagerung. „Die sensorische Prüfung von Lebensmitteln und die angemessene und sparsame Verarbeitung von Gemüse sind wesentliche Bestandteile unseres Angebots der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung“, ergänzt der geschäftsführende Direktor Martin Unterer.

    Auch die Bibliothek Oberau beteiligt sich an der Initiative und stellt eine thematische Buchauswahl zu den Themen Lebensmittelrettung und nachhaltiger Konsum bereit. Das Gemüse für die Aktion wurde von Bioexpress Algund gespendet. Gemeinsam wollen die Partnerinnen und Partner mit dieser Aktion Bewusstsein schaffen – und zeigen, dass verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln schon bei kleinen Gesten beginnt.