Gesellschaft | Leichtathletik

Sex doesn't sell

Bei der Leichtathletik-EM in Zürich kosteten nackte Tatsachen einen Sportler den Sieg.

Die Arme zum Jubeln weit ausgestreckt, das Trikot zwischen den Zähnen und den Oberkörper nackt: So lief der Franzose Mahiedine Mekhissi-Benabbad am Donnerstag über 3000 Meter Hindernis als erster über die Ziellinie. Mit einer Zeit von 8:25,30 Minuten schlug er seinen Landsmann Yann Kowal um mehr als eine Sekunde. Die Freude währte jedoch nicht lange. Im Zielraum zeigte ein Kampfrichter die gelbe Karte. Wenig später wurde Mekhissi-Benabbad sogar disqualifiziert. Die Startnummer muss laut Regelwerk von Anfang bis Ende sichtbar sein. Der Protest, den die Franzosen anschließend gegen die Entscheidung einlegten, wurde abgelehnt.

Der einzige Südtiroler EM-Teilnehmer Hannes Kirchler sagte salto.bz: „Auch bei uns Diskuswerfern wäre ein Wurf ohne sichtbare Startnummer ungültig. Er hätte vielleicht warten sollen, bis er die Zielgerade passiert hat“. Der Vorfall sei aber schwierig einzuschätzen, erklärte der Meraner. „In dem Moment haben sicher die Emotionen überwogen. Er war so froh über den Sieg, dass er nicht nachgedacht hat.“.

Sex sells. Aber erst nach der Ziellinie.