Der Ansturm
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„Es ist das erste Mal, dass wir diese Bestimmungen anwenden“, sagt Alexander Steiner, „auch deshalb wollen wir alles genau machen“. Der Generaldirektor der Landesverwaltung tut sich ein bisschen schwer über das Thema zu reden. Auch weil er selbst direkt von den Maßnahmen betroffen ist.
Mit der Ernennung der neuen Landesregierungen müssen auch die Beauftragungen der höchsten Führungskräfte in der Landesverwaltung erneuert werden. Dabei wird zum ersten Mal das neue Führungskräftegesetz angewandt. Wurden bisher die Ressortdirektoren politisch berufen, sind sie jetzt in die Verwaltung eingegliedert. Die Folge: Auch das Auswahlverfahren muss nach den Spielregeln der öffentlichen Verwaltung durchgeführt werden. Zumindest in Anlehnung daran.
Nach dem neuen im Juli 2022 in Kraft getretenen Führungskräftegesetz kann der Auftrag für die Amtsinhaber erneuert werden. Davor aber muss das Land eine formale Interessensbekundung durchführen. Diese Kundmachungen wurden am 7. Februar auf der Homepage des Landes veröffentlicht und an alle Südtiroler Führungskräfte per E-Mail verschickt. Insgesamt werden 16 Führungspositionen darin aufgelistet. Das sind die Direktoren der 14 Ressorts, sowie die Stelle des Generalsekretärs der Landesregierung und des Generaldirektors des Landes. Anwärterinnen und Anwärter mussten bis Montag Mitternacht ihr Interesse bekunden.Laufende GesprächeVorgesehen ist im Gesetz auch, dass der politische Vorgesetzte – also der Landeshauptmann und die Landesräte – alle Interessierten in einem Auswahlgespräch anhören. Diese Gespräche sind derzeit am Laufen.
Wobei das Interesse an den Stellen weit größer ist als ursprünglich angenommen. Es haben sich nach Recherchen von SALTO insgesamt 64 Anwärterinnen und Anwärter für die 16 Stellen beworben.
Dabei ist die Situation je nach Assessorat verschieden. Ein Teil der Ressortdirektoren und Spitzenbeamten soll bestätigt werden. Deshalb geht es hier nur darum, eine formelle Auswahl durchzuführen, um dann den oder die bereits Auserwählten zu bestätigen. In anderen Bereichen gibt es aber keinen Amtsinhaber oder der politische Referent ist neu und will dehalb auch eine neue Person seines Vertrauens berufen.Dass aber auch dort das Interesse vorhanden ist, wo die Sieger auf dem Papier bereits feststehen, zeigt sich an den Stellen der beiden höchsten Beamten in der Landesverwaltung.
Für das Amt des Generalsekretärs der Landesregierung hat sich neben Amtsinhaber Eros Magnago noch ein weitere Anwärter beworben. Um Alexander Steiners Stelle als Generaldirektor gibt es mit ihm sogar drei Kandidaten.
Diese fünf Kandidaten werden von Landeshauptmann Arno Kompatscher zu einem Gespräch geladen. Kompatscher muss zudem entscheiden, wen er zum Direktor seines Ressorts Bevölkerungsschutz, Bürgerrechte, Gleichstellung und Kommunikation macht. Aber auch hier ist die Entscheidung bereits gefallen. Es gibt nur einen Bewerber: Amtsinhaber Uli Stofner.Qual der WahlIn anderen Bereichen ist der Andrang aber weit größer. So etwa wollen 8 Personen Direktor oder Direktorin des Ressorts Wohnbau, Sicherheit und Gewaltprävention werden. Neolandesrätin Ulli Mair hört dieser Tage die Kandidatinnen und Kandidaten an. Bei Landeshauptmannstellvertreterin Rosmarie Pamer haben sich 4 Anwärterinnen und Anwärter für die Leitung des Ressorts Sozialer Zusammenhalt, Familie, Senioren, Genossenschaften und Ehrenamt gemeldet. Ebenfalls 4 Interessierte gibt es für die Direktion des Ressorts Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung und Sport, dem Peter Brunner politisch vorsteht. Auch Neolandesrat Luis Walcher wird für sein Ressort Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus aus 4 Bewerber und Bewerberinnen schöpfen können.
Philipp Achammer muss zwei Ressortdirektionen besetzen. Für die deutsche Bildungsdirektion wird Amtsinhaberin Sigrun Falkensteiner als einzige Kandidatin bestätigt werden. Für die Leitung des Ressorts Innovation und Forschung, Museen, Denkmalpflege, deutsche Kultur und Bildungsförderung hingegen hat Amtsinhaber Armin Gatterer Konkurrenz bekommen. Es gibt eine weitere Bewerbung. Man geht aber davon aus, dass Gatterer im Amt bestätigt wird.Auch Daniel Alfreider hat zwei Ressorts zu besetzen. Im Ressorts Infrastrukturen und Mobilität gibt es zwei Bewerbungen. Doch auch hier dürfte der Amtsinhabers Martin Vallazza bestätigt werden. Ganz anderes sieht es aber im Ressorts Ladinische Bildung und Kultur aus, wo die ladinische Schulamtsleiterin Edith Ploner – zumindest auf dem Papier – Konkurrenz bekommt. Für diese Stelle gibt es insgesamt 6 Bewerbungen.
Durchaus interessant scheint auch der Bereich Sanität zu sein. Für das Amt der Ressortdirektors Gesundheitsvorsorge und Gesundheit haben 6 Kandidaten und Kandidatinnen bei Neolandesrat Hubert Messner ihre Bewerbung eingereicht. Magdalena Amhof liegen für die Leitung des Ressorts Europa, Arbeit, Personal 5 Interessenbekundungen vor. „Eine davon dürfte aber nicht zulässig sein“, meint Amhof, „weil die Voraussetzungen fehlen“.Italienischer ZulaufBesonders hoch scheint das Interesse an diesen Führungsfunktionen aber auf italienischer Seite zu sein. Auch der neue Vize-Landeshauptmann Marco Galateo muss zwei Ressortdirektionen besetzen. Für die Direktion des Ressorts italienische Bildung hat sich neben dem amtierenden Schulamtsleiter Vincenzo Gullotta eine weitere Person beworben. Der größte Andrang aber herrscht im neuen Mega-Ressort Italienische Kultur, Handel und Dienstleistungen, Handwerk und Industrie. Dort liegen insgesamt 10 Bewerbungen vor.
Aber auch Christian Bianchi hat die Qual der Wahl. Für die Direktion des Ressorts Hochbau, Valorisierung des Vermögens, Grundbuch und Kataster gibt es 8 Bewerber und Bewerberinnen. „Ich bin damit sehr zufrieden“, kommentiert der Lega-Landesrat diese Nachfrage gegenüber SALTO.Die ErnennungenIn diesen Tagen absolvieren alle Mitglieder der Landesregierung die persönlichen Gespräche mit den Bewerbern. Nach den Gesprächen wird jeder Landesrat und jede Landesrätin einen Kandidaten oder eine Kandidatin auswählen und dem Personalamt mitteilen. Das zuständige Amt muss dann abklären, ob die entsprechende Person die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt, um ernannt zu werden.
Sollten Personen vorgeschlagen werden, die nicht im gesetzlich vorgesehenen Führungskräfteverzeichnis A eingetragen sind, muss der Politiker oder die Politikerin die Berufung entsprechend begründen. Auch diese Begründung wird vom zuständigen Amt überprüft.
Die formale Ernennung erfolgt dann per Beschluss der Landesregierung.
Demnach werden in den kommenden Wochen eine ganze Reihe von laufenden Aufträgen der Ressortdirektoren für weitere fünf Jahre erneuert werden. Dazu werden einige neue Gesichter in die Führungsetage der Landesverwaltung Einzug halten.
Die amtierenden Funktionsträger können maximal 120 Tage nach der Ernennung der Landesregierung noch ihr Amt ausführen. Demnach muss diese Auswahl spätestens am 7. Juni 2024 abgeschlossen sein.
So ein Affenzauber! …
So ein Affenzauber!
Kompliment an Herrn Steiner:
"„Es ist das erste Mal, dass wir diese Bestimmungen anwenden“, sagt Alexander Steiner, „auch deshalb wollen wir alles genau machen“."
Na dann kann DEFINITIV nichts mehr schief gehen.
Auf Südtirolerisch soll das heissen, dass der jeweilige Wunschkanditat definitiv als Sieger hervorgeht.
Unsere POLLItiker ohne ihre Portaborse - geht doch gar nicht ..
Hoffe nur daß Frau Mair in…
Hoffe nur daß Frau Mair in Brixen Personalwechsel vornimmt.
Und schon wieder hat die SVP…
Und schon wieder hat die SVP nichts anderes zu tun,als lukrative Posten in ihren Reihen zu verteilen,wer am meisten " LECKT" wird Favorit.in sein wie üblich oder???????