Gesellschaft | Pressespiegel

Bayerisches Omen

Auch wenn Eva Klotz den Vergleich kindisch finden mag: der Triumpf der bayerischen CSU wird heute von den Dolomiten als gutes Omen für die Südtiroler gesehen.

Eine Woche vor der deutschen Bundestagswahl hat Bayerns CSU die Absolute im Landtag zurückerobert. Knapp 50 Prozent bzw. ein Plus von fast sechs Prozentpunkten für die Schwesterpartei der SVP; ein Wahlfiasko für Koalitionspartner FDP, der mit drei Prozent nicht einmal mehr den Einzug in den bayerischen Landtag schafft; leichte Zuwächse für die SPD, die bei 20,4 Prozent steht, und ein geringfügiger Rückgang für die Grünen, die mit 8,5 Prozent fast Kopf an Kopf mit den Freien Wählern liegen. Das zumindest aus CSU-Perspektive „tolle Ergebnis“ wird in den heutigen Dolomiten ausführlich von Südtiroler PolitikerInnen kommentiert. Der allgemeine Tenor, der sich von Luis Durnwalder bis Hans Heiss durchzieht: Wesentlicher Vater des Erfolges sei Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, dem es mit einem neuen Politikstil gelungen sei, das Ruder wieder herumzureißen. Dass die bayerische Absolute als gutes Omen für Südtirol gesehen werden kann, will allerdings niemand so richtig bestätigen. Laut Freiheitlichen Obfrau Ulli Mair ist die bayerische Schwester rebellischer, Eva Klotz von der Südtiroler Freiheit beurteilt solche Vergleiche als kindisch. Zumindest SVP-Spitzenkandidat Arno Kompatscher macht das bayerische Ergebnis aber Hoffnung, auch in Südtirol stabile politische Verhältnisse zu erzielen.