salto.music | Last Chance

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die ersten gemeinsamen Songs entstanden 2015, 2018 veröffentlichen sie ihre erste Single und vor wenigen Wochen ist mit „Blacklist“ die zweite EP erschienen. Ein Interview mit der Band Last Chance über die Entwicklung & den Stand der Dinge innerhalb der Band.
Last Chance
Foto: Gabriel Höllrigl
  • Die Bozner Rockgruppe Last Chance macht mit ihrer neuen EP „Blacklist“ wieder von sich reden. Die am 26. September 2025 erschienene EP überrascht teilweise mit einer härteren Gangart im Songwriting und in den Arrangements.

    Last Chance sind auf Südtirols Bühnen keine Unbekannten mehr und fesseln ihr Publikum nach wie vor mit ihrer elektrisierenden Bühnenperformance und ihrem drückenden Sound.

    Die 2018 gegründete Band, bestehend aus Lea Pellegrin (Gesang), Jakob Schweigkofler (Gitarre), Noah Platter (Gitarre), Felix Gostner (Bass) und Tobias Pfeifhofer (Schlagzeug), hat sich mit salto.music auf einen Ratscher getroffen und über ihre neue EP und ihre nächsten Schritte gesprochen.

  • Machen nun zu fünft weiter: Sind – mit kleinen Veränderungen im Lineup – nun seit gut zehn Jahren gemeinsam unterwegs und haben sich 2018 für den Namen Last Chance entschieden. Foto: Gabriel Höllrigl
  • „Triff mich am Wendepunkt“

    salto.music: Hallo Last Chance, vielen Dank für das Interview. Meine erste Frage an euch wäre, wie hat sich Last Chance eurer Meinung nach von der letzten EP „Echoes“, bis zur jetzigen EP „Blacklist“ entwickelt?

    Last Chance: Im Vergleich zur letzten EP sind unsere Arrangements definitiv besser geworden und die Gangart ist härter geworden, zum Beispiel bei dem Song „Creep“ sind schon ein wenig Metal-Einflüsse zu erahnen oder besser gesagt, mit eingeflossen, zusammen mit dem generell härteren Riffs und den längeren Gitarrensolos, hat sich unser Stil ein bisschen verhärtet. Ansonsten hat es minimale Änderungen bei der Besetzung gegeben: unser Keyboarder Tobias Vigl hat die Band verlassen und so mussten wir effektmäßig ein bisschen umbauen, sodass wir nun viele Effekte im Studio aufnehmen und in unsere Liveshows anders einbauen. Ansonsten sind unsere Songs im Vergleich zur letzten EP besser, aber das sagt ja bekanntlich jede Band von ihrem neuen Release, nicht? (lacht)

    salto.music: Haha stimmt! Wer schreibt die Songs und mit welchen Themen habt ihr euch bei dieser EP auseinandergesetzt?

    Last Chance: Die Songs schreibt unsere Sängerin Lea und die EP „Blacklist“ beschäftigt sich, glaube ich, generell mit Themen wie zum Beispiel das Abrechnen mit einer Person, die einem jahrelang das Leben schwer gemacht hat, wie im Lied „(Certified) Narcissist“ deutlich wird. In anderen Liedern, wie zum Beispiel „Dream“, geht es darum, an den Träumen dran zu bleiben, sie nicht zu vergessen und sie zu verwirklichen. Also beim Schreiben oder bei der Inspiration, lassen wir uns treiben von dem, was uns gerade beschäftigt oder von Themen, die wir zurzeit als relevant erachten. Es ist alles möglich, von negativ und schwarz bis positiv und aufbauend, liegt eine weite Spanne die man befüllen kann.

    salto.music: Meint ihr bei diesem Lied jemand Bestimmtes?

    Last Chance: Wir wollen keine Namen nennen, aber ich glaube, jeder weiß was mit diesem Lied gemeint ist, bzw. kennt einen Narzissten. Das Schöne in der Musik ist, dass man viel umschreiben kann und es nicht direkt auf einen Menschen oder einen Gegenstand beziehen muss. Trotzdem sind wir uns sicher, dass jeder und jede einen Menschen kennt, der damit gemeint sein könnte, somit bleibt viel Raum zur Interpretation.

  • Last Chance: „Dreams“ (Official Music Video)
    (c) Last Chance

  • salto.music: Mit welchem Lied seid ihr auf dieser EP am meisten zufrieden bzw. seid einen großen Schritt weitergekommen?

    Last Chance: Wir sind, glaube ich, alle mit „Blacklist“ sehr zufrieden, jeder von uns hat so seinen Favorit. Aber am meisten vorangekommen sind wir, glaube ich, mit den Titeln „To The Bone“ und „Creep“, weil sie, wie schon gesagt, ein bisschen in eine andere Richtung gehen und härter sind.

    Ansonsten ist es schön zu sehen, welche Fortschritte wir zwischen unserer EP „Echoes“ und der jetzigen EP „Blacklist“ geschafft haben, bezüglich Aufnahme, Arrangements und Gesamtkonzept, sind wir in dieser Zeit einen guten Schritt weitergekommen und können zufrieden zurückblicken.

    An dieser Stelle auch noch ein großes Dankeschön an Martin Mair, von Dead like Juliet, für die super Aufnahmen und die Produktion der EP. Man kann es sich getrost anhören, glauben wir. (lachen)

    salto.music: Auf was seid ihr besonders stolz und was sind die nächsten Schritte?

    Last Chance: Wir sind in erster Linie stolz darauf, dass wir in zehn Jahren Bandgeschichte so viel erlebt und auch erreicht haben.

    Vor zehn Jahren waren die jüngsten von uns gerade mal 12-13 Jahre alt, und wir sind von Konzerten vor unseren Verwandten und Freunden, nun schon auf Bühnen vor 300-400 Leuten aufgetreten. Auf die Arbeit sich das aufzubauen und trotz einiger weniger Wechsel in der Band, als Band näher zusammenzuwachsen und immer wieder eine gute EP zu produzieren, das macht uns schon stolz. Der Release im September und Oktober ist gut verlaufen und wir freuen uns unsere Songs, vor allem auch von unseren neuen EP nächstes Jahr im Sommer zum besten zu geben. Aber jetzt geht es erst mal wieder ans Songwriting, bis sich der Kreis wieder schließt und ein neues Album vor der Tür steht und angehört werden will, bevor sich der Kreis wie von selbst wieder beginnt.

    Jetzt ist aber erstmal ein fettes Danke angebracht!!

    Ein Album ist immer ein Arsch voll Arbeit und darum freut es uns umso mehr, dass diese geschätzt wird, beispielsweise unser Song „Dream“ hat seit seiner Veröffentlichung schon 60.000 Klicks auf YouTube erreicht.

    An dieser Stelle ein herzliches Danke an all jene, die an der Verwirklichung dieser EP beteiligt waren. Gabriel Höllrigl und das Team, mit dem wir das Musikvideo zu „Dreams“ gemacht haben, Elisa Clementi für das Artwork zur EP, Martin Mair, mit den wir viele Stunden im Studio verbracht haben und Ale Thurner für die Produktion des Videos zu „(Certified) Narcissist“ und generell allen Freunden, die in den Musikvideos mitgewirkt haben.

  • Seit wenigen Woche auf allen Streamingplattformen: „Blacklist“, die zweite EP der Rittner Rockband Last Chance kommt mit dem Artwork von Elisa Clementi. Foto: Tschelaia