Politik | Wipptal

Ein großer Sieg

Das Ergebnis der Wipptaler SVP-Vorwahl fiel überraschend deutlich aus. Erfreulich für die Organisatoren ist die relativ hohe Wahlbeteiligung.
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Foto: Salto.bz
Als einziger SVP-Bezirk hat das Wipptal offene Vorwahlen abgehalten, bei welcher die wahlberechtigten Bürger – unabhängig davon, ob sie Mitglied der SVP sind oder nicht – darüber entscheiden konnten, welcher Kandidat für die kommenden Landtagswahlen nominiert wird. Bereits im Vorfeld zur gestrigen (17. April) Wahl erklärte SVP-Obmann Sebastian Helfer, dass man mit einer Wahlbeteiligung von zehn Prozent – gerechnet auf die Wahlbeteiligung bei den Landtagswahlen 2018 (11.393 Wähler und Wählerinnen haben ihre Stimme in der Wahlkabine oder per Briefwahl abgegeben) – mehr als zufrieden sein müsse, unter fünf Prozent wäre eine Enttäuschung gewesen. Mit 1.300 Wähler und Wählerinnen bzw. rund 11,8 Prozent, die an der SVP-Vorwahl teilgenommen haben, wurde die eigene Vorgabe sogar leicht übertroffen. Maßgeblich verantwortlich dafür ist zum einen das Engagement der Ortsgruppen, die in den vergangenen Wochen und Tagen sehr rührig waren und für die Teilnahme an den Vorwahlen geworben haben, und zum anderen die Wahlveranstaltungen, auf der sich die beiden Kandidaten der Bevölkerung vorstellen konnten. „Mit der Wahlbeteiligung bin ich sehr zufrieden“, so SVP-Bezirksobmann Helfer, der erklärte, dass ihn das deutliche Ergebnis allerdings überrascht habe. Gerechnet habe er mit einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen, „am Ende entscheidet aber der Wähler und die Wählerin“.
 
 
 
Als großer Sieger ging der Unternehmer Christian Egartner aus Gossensaß hervor, der sich mit 974 Stimmen gegenüber seinem Kontrahenten, dem Arbeitsrechtsberater Josef Tschöll, deutlich durchsetzen konnte. Auf Tschöll entfielen 307 Stimmen. Zehn Stimmzettel wurden weiß abgeben und neun ungültig. Egartner kann bereits auf Erfahrung als Landtagsabgeordneter verweisen. Im Jahr 2008 wurde er mit 11.002 Stimmen in den Landtag gewählt. Zwei Jahre später musste er sein Mandat aufgrund einer Unvereinbarkeit mit seiner beruflichen Tätigkeit wieder abgeben. Nachdem bereits das Verwaltungsgericht in Bozen beschieden hatte, dass Egartner zum Zeitpunkt der Wahl als gesetzlicher Vertreter des Bauunternehmen-Konsortiums Conbau GmbH unwählbar, hat am 14. Juli 2010 das Kassationsgericht in Rom das endgültige Urteil gesprochen. Offenbar hat dieses Urteil seine Spuren hinterlassen, denn wenn Egartner auf den Grund für seine erneute Kandidatur angesprochen wurde, erklärte der Wipptaler Bauunternehmer stets: „Ich bin meinen Wählern und mir selbst noch etwas schuldig.“
 
 
 
 
„Ich werde mich mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft in den nächsten Monaten hin bis zu den Landtagswahlen dafür einsetzen, die Menschen im Wipptal und auch außerhalb zu überzeugen, dass ein Landtagsabgeordneter in der Regierungskoalition für das Wipptal unabdingbar ist“, erklärte Egartner nach Auszählung der Stimmzettel. Josef Tschöll dankt allen Wipptalerinnen und Wipptalern die ihm bei der Vorwahl das Vertrauen geschenkt haben, zudem gratuliert er seinem Parteikollegen Egartner und sichert ihm seine volle Unterstützung zu.
Das Wahlergebnis wird am 20. April in Gossensass offiziell in der SVP-Bezirksversammlung bestätigt.