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Halbzeitpfiff für Arnold Schuler

Arnold Schuler blickt auf die vergangenen Monate zurück und stellt den Rest der Legislaturperiode in Aussicht: Ein Themenbuffet beim Pressefrühstück.

Zweieinhalb Jahre seit Arnold Schuler seine zweite Legislaturperiode als Landesrat für Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und Zivilschutz antrat. Weitere zweieinhalb Jahre stehen bis zu den nächsten Wahlen an. Im Rahmen des Halbzeitgesprächs, das Schuler als Frühstücksbuffet auf der Dachterrasse der Milchgenossenschaft Mila in Bozen konzipiert, blickt Schuler auf seine bisherige Amtszeit zurück und legt Handlungsschwerpunkte für die Zukunft fest.

Klimawandel, Artensterben, Umweltkatastrophen und Covid-bedingter Tourismuseinbruch; dies nur einige der Herausforderungen, denen die von Schuler betreuten Ressorts gegenüberstehen. Vor diesem Hintergrund lassen sich Aktualität und Dringlichkeit der Handlungsfelder kaum leugnen. So nennt Schuler eine Unzahl an Maßnahmen, Initiativen und Projekte, die seit Beginn der Legislaturperiode geplant oder bereits umgesetzt wurden. Nur restriktive Maßnahmen werden kaum genannt.

 

"Land der bäuerlichen Familienbetriebe, Land der Artenvielfalt"

 

Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft hat Schuler eine klare Vision: Südtirol als Land der bäuerlichen Familienbetriebe, der sauberen und gesunden Böden, der Artenvielfalt, der Premiumprodukte und als Forschungsstandort für landwirtschaftliche Entwicklung in den Bergen.

Um die Artenvielfalt zu fördern, wird vor allem auf ein flächendeckendes Monitoring und einzelne Projekte in ausgewählten Ortschaften gesetzt: Bodenbrüter auf der Malser Heide oder die Krebspopulation des aquatischen Artenschutzzentrums zum Beispiel. Beim Pflanzenschutz könnte in Zukunft die Samuraiwespe zum Einsatz kommen. Aber auch der staatliche Siebenjahresplan zur Strategie in der Landwirtschaft und die damit verbundenen finanziellen Fördermittel werden in den kommenden Monaten “für hitzige Diskussionen sorgen”, so Schuler. Dass die der Forst- und Landwirtschaft zur Verfügung gestellten Fördermittel das Maß überschreiten würden, bestreitet er: Niedrige Lebensmittelpreise, Umweltmaßnahmen, die Versorgungssicherheit in Europa und ein sicheres Einkommen in der Landwirtschaft seien nur durch die zur Verfügung gestellten Fördermittel zu erreichen.

 

Klimawandel und Versiegelung der Böden

 

Das Thema Zivilschutz drängt sich allein schon aufgrund der heftigen Unwetter der letzten Tage und Wochen auf. Wie Schuler erklärt, haben sich wetterbedingte Ereignisse wie Muren- und Lawinenabgänge über die Jahre stark gehäuft: Wurden zwischen 1998 und 2008 noch 53 Ereignisse pro Jahr gezählt, so wurden zwischen 2009 und 2019 rund 103 Ereignisse pro Jahr erfasst. Allein im Jahr 2020 zählte man hingegen 194 Ereignisse. Als Gründe für die Häufung dieser Ereignisse nennt Schuler den Klimawandel, aber auch die Versiegelung der Böden. Hier gelte es, präventiv zu handeln und Risiken durch neue Projekte – wie beispielsweise die Erneuerung des Alarm- und Informationssystems den Ausbau von Rückhalteflächen für Unwetterschäden – zu vermeiden.

 

Bettenstop, coming soon?

 

Der Tourismus, dessen wirtschaftliche und soziale Rolle laut Schuler durch die Pandemie hervorgehoben wurde, soll hingegen durch Maßnahmen wie Besucherlenkungsmanagement (am Pragser Wildsee oder beim Ötzi in Bozen) und dem bereits im Januar angekündigten Bettenstopp krisenfest und nachhaltig gestaltet werden.

 

Nicht deckeln, fördern!

 

Mit dem angekündigten Bettenstopp schließt sich die ressortübergreifende Liste der restriktiven Maßnahmen aber schon beim ersten Punkt. Während Innovation und Fördermaßnahmen großgeschrieben werden, hält Schuler von Verboten und restriktiven Maßnahmen als Anreiz, um einen Wandel hervorzubringen, nur wenig. Wichtig sei, so Schuler, vor allem die Überzeugungsarbeit, um so eine gemeinsame Strategie zu erarbeiten: “Gemeinsam getragene Maßnahmen sind der effektivste Weg, um deren Wirkung zu garantieren. Werden die Maßnahmen von oben herab diktiert, gestaltet sich die Umsetzung sehr schwierig”, so Schuler. Auf die Bemerkung, dass die Politik aber auch Entscheidungen treffen und somit Reaktionen hervorrufen müsse, betont der Landesrat dass in diesem Bereich vor allem positive Anreize zum Einsatz kommen sollen: “Europäische, staatliche, aber auch Fördermaßnahmen der Provinz sind wichtig, um die richtigen Weichen zu stellen.”

 

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Lollo Rosso Di., 17.08.2021 - 18:29

"Während Innovation und Fördermaßnahmen großgeschrieben werden, hält Schuler von Verboten und restriktiven Maßnahmen als Anreiz, um einen Wandel hervorzubringen, nur wenig."

Ja dann viel Glück.

Di., 17.08.2021 - 18:29 Permalink
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G. P. Mi., 18.08.2021 - 14:33

Was will uns Herr Schuler damit konkretes sagen? Ach ja, Herr Schuler ist Politiker und die reden, und reden, und reden viel um den heißen Brei herum und am Ende haben sie nicht wirklich etwas gesagt.

Mi., 18.08.2021 - 14:33 Permalink
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Lollo Rosso Mi., 18.08.2021 - 15:35

Wenn Sie Schuler für den unwichtigsten Politiker der letzten 20 Jahre halten, wo haben Sie dann diese verbracht? Unter einem Stein? Sie haben wirklich keine Ahnung.

Mi., 18.08.2021 - 15:35 Permalink