Chronik | Burggrafenamt

Totes Baby mit Gewaltspuren

Nach dem Fund eines toten Neugeborenen in Lana laufen die Ermittlungen zum Tatgeschehen. Der kleine Körper weist Spuren von Gewaltanwendungen auf.
Fundort Lana
Foto: Screenshot/RAI Südtirol

In Oberlana haben zwei deutsche Urlauber am Montag Nachmittag einen schrecklichen Fund gemacht. Entlang eines Spazierwegs nahe der Gemeindegrenze zu Tscherms haben sie in einem Gebüsch ein totes Neugeborenes entdeckt. Mit Laub bedeckt lag dort ein kleiner Junge, an dessen Bauch noch die Nabelschnur hing.

Das Urlauberpaar, das mit seinem Hund unterwegs war, alarmierte den Wirt des nahegelegenen Buschenschanks, bei dem es zuvor eingekehrt war. Er habe sofort den Notruf gewählt, berichtet Oswald Verdorfer den Journalisten am Dienstag Vormittag. Neben den Carabinieri wurde auch das Weiße Kreuz Lana und der Meraner Notarzt verständigt. Die Einsatzkräfte fanden sich unverzüglich am Fundort ein. Doch die Hilfe kam zu spät. Laut übereinstimmenden Medienberichten sei der kleine Körper schon kalt gewesen, das Neugeborene vermutlich schon am Montag Morgen dort abgelegt worden. Laut Verdorfer sei der Bub nackt, aber sauber gewesen. Dann versagt dem Wirt und Bauern die Stimme.

 

 

Die Staatsanwaltschaft Bozen hat unverzüglich Ermittlungen aufgenommen. Laut einem Bericht der Dolomiten sei der Kopf des Babys in ein Tuch gehüllt gewesen, das mehrmals um den Hals gewunden und verknotet worden sei. Ob der Junge erwürgt oder erdrosselt wurde, ist nicht klar. Um die genaue Todesursache zu klären, hat der leitende Oberstaatsanwalt Giancarlo Bramante eine Autopsie angeordnet. Er bestätigt, dass der kleine Körper Spuren von Gewaltanwendungen aufweist. Wo das Kind entbunden wurde, wie es an den Fundort gelangt ist und wer es dorthin gebracht hat, ist momentan unklar. “Derzeit sind weitere Ermittlungen im Gange, um das genaue Tatgeschehen zu rekonstruieren”, teilt die Staatsanwaltschaft am Dienstag um 13 Uhr mit.