Umwelt | Boden

Über den Lebensraum Boden

Ein neuer Bodenpraktiker-Lehrgang - der mittlerweile 7. - startet im November 2025.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Vom Boden lernen
Foto: bioland südtirol
  • Der Boden – Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen – rückt zunehmend in den Fokus der Landwirtschaft. Immer mehr Bäuerinnen und Bauern erkennen seine zentrale Bedeutung und tauchen mit Neugier und Wissensdurst tiefer in das Thema ein. „Wir erleben eine wachsende Begeisterung unter den Landwirtinnen und Landwirten“, sagt Andreas Zuegg, Obmann der Arbeitsgemeinschaft für biodynamische Wirtschaftsweise. „Es gibt ein echtes Bedürfnis, Fragen zu stellen, Erfahrungen zu teilen und dazuzulernen.“


    Boden – mehr als nur Ackerfläche


    „Landwirtschaft und Boden gehören zusammen“ – das ist unbestritten. Und doch hat jeder Mensch ein anderes Bild vom Boden: Für die einen ist er einfach Besitz, für andere ein Arbeitsmittel oder schlicht Substrat. Allzu oft bleibt die Beziehung zum Boden oberflächlich – mit standardisierten Empfehlungen und Rezepten zur Bearbeitung.
    Der Bodenpraktiker-Lehrgang setzt hier bewusst an und geht tiefer. In sechs Modulen wird der Boden als lebendiger Organismus aus verschiedenen Perspektiven betrachtet: biologisch, ökologisch, landwirtschaftlich und wissenschaftlich.


    Ein lebendiger Organismus


    Boden lebt – und entwickelt sich stetig weiter. Etwa 60 % aller bekannten Arten weltweit leben im Boden. Erst im Zusammenspiel mit Bodenlebewesen und Pflanzen entsteht ein dynamischer Organismus, der sich ständig wandelt: durch Klimabedingungen, Bearbeitungsmethoden, Düngung und andere Einflüsse.
    Nicht alle Wechselwirkungen sind bereits wissenschaftlich erfasst. Doch im Lehrgang lernen die Teilnehmer*innen, das System Boden besser zu verstehen – mit dem Ziel, ein Gespür für gesunde Entwicklungen zu entwickeln und zukunftsfähige Entscheidungen treffen zu können.


    Neu: Fokus auf das Mikrobiom


    In der kommenden Lehrgangsrunde sind erstmals drei neue Module zum Thema Mikrobiom integriert – Mikrobiom I, II und III. Damit erhält ein zentrales Forschungsfeld den Raum, den es verdient:
    Denn Boden-, Pflanzen- und Tiermikrobiome (einschließlich des Menschen) beeinflussen sich gegenseitig. Ihre Vielfalt und Gesundheit sind ausschlaggebend für die Vitalität der gesamten Nahrungskette. Intakte Mikrobiome fördern nicht nur die Fruchtbarkeit des Bodens, sondern auch die Gesundheit von Tieren und Menschen.
    So wird die Bodenpflege zu einer sozialen Verantwortung – für gesunde Lebensmittel, für die Umwelt, für uns alle.
     

    Stimmen aus der Praxis


    „Ich habe lange nach einer Weiterbildung gesucht, die über ein Wochenende hinausgeht und uns Biobauern einen intensiven Einblick bietet“, sagt Thomas Hafner, Bioland-Bauer aus Terlan. Der Bodenpraktiker-Lehrgang habe ihm gezeigt, wie mit gezielten Maßnahmen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen konkrete Verbesserungen erzielt werden können.
    Auch Stefanie Höller, Bioland-Bäuerin aus Branzoll, hat ihre Perspektive auf den Boden verändert:
    „Ich gehe jetzt in meine Anlage und sehe den Boden mit anderen Augen – er ist einfach mehr wert.“
     

    Ziel und Ausrichtung der Ausbildung


    Ziel der Weiterbildung ist es, den achtsamen und nachhaltigen Umgang mit dem Boden als zentrale Aufgabe in der Landwirtschaft zu verankern. Die Module verbinden Theorie und Praxis, bieten Raum für Diskussion und fördern den aktiven Austausch zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlicher Erfahrung.
     

    Teilnehmerkreis


    Der Lehrgang richtet sich an 25 Landwirtinnen, Landwirte und Interessierte, die sich für den Boden als Lebensorganismus begeistern, ihr Wissen erweitern und gemeinsam Neues entdecken möchten.
    Organisiert wird die Bildungsmaßnahme von der Arbeitsgemeinschaft für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise Bozen – Trient VFG und Bioland Südtirol.
    Kontakt:
    Verena Tröbinger
    📧 [email protected]
    📞 +39 380 756 6433