Der Bozner Müllfeuerteufel
Für die Anrainer ist es jedes Mal ein Schreckensmoment, für Polizei, Carabinieri und Feuerwehr fast schon nächtliche Gewohnheit und Pflicht. Für die Arbeiter der städtischen Müllentsorgung wird es zum Problem. Giorgio Cobbe von der SEAB sagt auf goinfo.it: "Die Müllcontainer sind gezählt, wir können die nach den Bränden nicht einfach immer austauschen, sondern müssen jedes Mal neue Container bauen."
10 Container brannten zwischen Donnerstag und Freitag in Bozen. 12 Tatorte waren es bislang - Cagliari-, Alessandria- und Sparkassenstraße, Veronastraße oder die via Claudia August. Von Freitag, 16. Mai, auf Samstag, 17. Mai gingen fünf weiter Container in Flammen auf. "Plastik-, Papier- und Glascontainer" sind es, sagt Cobbe. Die Sorge bei den Einsatzkräften ist groß, von einem Wiederholungstäter wird ausgegangen, einem Pyromanen, der seine Schnelligkeit mit der Feuerwehr misst. 30 Container in einem Monat, Anschläge auf parkende Autos könnten folgen.
Mit der klassichen "diavolina" bestückt, lässt der Feuerteufel vermutlich die Container brennen. Nicht zufällig sind die Ziele ausgewählt, sie folgen einem "Aktionsplan" wie die Tageszeitung Alto Adige schreibt. Klug abgesteckte Ziele, damit der Täter sich schnell zurückziehen und wieder agieren kann.
Die Alarmbereitschaft in Bozen ist groß, die Kontrollen in der Stadt werden erhöht, Polizei und Carabinieri wollen sich nun auch in zivil unter die Leute mischen. Und Geschäfte, in denen leicht entzündbare Substanzen gekauft werden können, genauer unter die Lupe nehmen.
Vandalismus oder Mülltrennungsgegner? Ob der Brandstifter eine Botschaft senden will, darüber kann bislang nur spekuliert werden.