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Musikförderung & „Fair Pay“

Eine neue Musikförderung soll es geben und im Theater wird „Fair Pay“, also faire Bezahlung, angestrebt. Neues von der Perfas, der Vereinigung der Performing Artists.
Finanzielle Unterstützung für musikalische Projekte: Die Perfas hat ein Konzept zur Musikförderung ausgearbeitet.
Finanzielle Unterstützung für musikalische Projekte: Die Perfas hat ein Konzept zur Musikförderung ausgearbeitet. Foto: rhd
 

Die Perfas (Performing Artists Association South Tyrol), Interessenvertretung der Darstellenden Künstlerinnen und Künstler, ist – als Kind von Corona – erst vor zwei Jahren gegründet worden, mit dem konkreten Ziel, die Interessen der hiesigen KünstlerInnen zu vertreten.

Gestern ist die Perfas mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gegangen, in der auf zwei Punkte verwiesen wird, die in den letzten Monaten in Zusammenarbeit mit Philipp Achammer, u.a. Landesrat für Kultur, erarbeitet wurden. Das Timing ist gut: Für die Politik, weil im Herbst Wahlen anstehen, für die Perfas, die ihren Mitgliedern endlich Konkretes vorlegen kann.

So heißt es in der Pressemitteilung: „Noch im Juli sollen (...) im Plenum des Südtiroler Landtags mittels Änderungsantrag zum LGE Nr. 145/2023 („Nachtragshaushalt“) die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen werden für den Aufbau einer neuen und umfassenden Musikförderung nach dem Vorbild des äußerst erfolgreichen Südtiroler Film Funds.“

Das vor allem von Simon Gamper und Max Hilpold (a.k.a. Max von Milland) erarbeitete Konzept  will „über die aktuell bestehende Einzelkünstlerförderung hinaus – endlich auch der gesamte Produktionszyklus von Musik gefördert werden kann: von der Produktion (Komposition, Arrangement, Aufnahme, Mix und Master, Pressung u. Ä.) bis hin zum überaus wichtigen Verwertungsprozess mit Konzerten, Tourneen und plattformübergreifender Bewerbung."

Zudem soll, wie erwähnt, das von der hiesigen Filmförderung bekannte Modell auch in der „Kultur" angewandt werden: „Die Idee: Ähnlich wie bei der Filmförderung müssen auch bei der neuen Musikförderung 150 Prozent der Fördersumme in Südtirol ausgegeben werden, um – neben bereits etablierten Acts und Nachwuchstalenten – auch die gesamte Breite der Südtiroler Musikszene (einschließlich Produzent:innen, Techniker:innen, Studios etc.) nachhaltig zu stärken.“

 
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Hat gemeinsam mit Max Hilpold ein neues Konzept für die Musikförderung ausgearbeitet: Musiker und Komponist Simon Gamper. Foto: rhd
 

Mit dem gleichen Gesetz zum Nachtragshaushalt sollen „auch die unter dem Stichwort „Fair Pay“ angekündigten Budgeterhöhungen für Theaterbetriebe (bislang nur deutschsprachige Theaterbetriebe mit Jahresprogramm) beschlossen werden.“

Eva Kuen, Sprecherin für den Bereich Bühne innerhalb von Perfas, und Peter Schorn, derzeitiger Präsident der Perfas, zeigen sich „zuversichtlich, dass damit der „Fair-Pay-Gap“ – also die Lücke zwischen real bezahlten Gagen und einem Fair-Pay-Niveau, wie es etwa in Österreich im Rahmen eines breit angelegten Fairness-Prozesses definiert wurde – zumindest sukzessive reduziert werden kann, wenn auch noch nicht vollständig geschlossen.“

Von fundamentaler Bedeutung sei es aber, diese Gagenanpassungen und Budgeterhöhungen auch auf das italienischsprachige Theater und die produzierenden Theaterbetriebe ohne durchgängiges Jahresprogramm, die professionelle SchauspielerInnen und TänzerInnen beschäftigen, auszuweiten.“

Mit diesem Schritt sollte ein drohendes „Zwei-Klassen-Gagensystem“ vermieden werden.

 
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Engagieren sich beide in der Perfas, stehen aber auch gemeinsam auf der Bühne: Eva Kuen und Simon Gamper. Foto: rhd