Fair Ball
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Fußball ist ein Sport der Milliarden sowohl hinsichtlich der Anzahl der Sportbegeisterten als auch der Finanzen. Dabei gibt es eine Seite des Sports, auf die allerdings nicht oft hingewiesen wird: Die unwürdigen Bedingungen, unter denen Millionen von Bällen jedes Jahr produziert werden, oft unter Einbeziehung von Kinderarbeit. Rund 75 Prozent der weltweit produzierten Fußbälle stammen dabei aus der pakistanischen Stadt Sialkot. Aus diesem Grund hat der Weltladen Latsch in Zusammenarbeit mit Alperia zu Saisonbeginn eine Symbolaktion gestartet. Heute (18. September) wurden im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem Fußballplatz des Bozner FC’s auf den Talferwiesen die „fairen Fußbälle“ vorgestellt und den Südtiroler Sportverbänden VSS (Verband der Sportvereine Südtirols) und USSA (Unione delle Società Sportive Altoatesine) überreicht. Diese insgesamt 500 Stück werden baldigst an die Jugendfußballvereine verteilt werden. Die Bälle sind ohne Kinderarbeit, unter fairen Arbeitsbedingungen und für eine angemessene Bezahlung in Pakistan produziert worden, das bedeute existenzsichernde Löhne, Kranken- sowie Sozialversicherung und weitere Benefits. Die Bälle haben dieselbe Qualität wie Bälle der herkömmlichen Machart. Außerdem sind sie – für einen Fußball eher unüblich – frei von Schadstoffen.
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Die Idee für diese Aktion stammt dabei von Richard Theiner, Präsident des Weltladens Latsch und ehemaliger SVP-Obmann, der bei der Suche nach fair produzierten Fußbällen auf die deutsche Firma Bad Boyz Ballfabrik gestoßen ist. In der Folge kam es dann zur Zusammenarbeit des Weltladens mit Alperia.
„Sport lehrt Werte wie Fairness, Teamgeist und Ethik. Werte, die wir auch abseits des Spielfelds unterstützen möchten. […] Wir sind überzeugt, dass nachhaltiges Handeln und sportliche Förderung Hand in Hand gehen und freuen uns, einen Beitrag zu einer besseren Zukunft für den Nachwuchsfußball zu leisten“, so Alperia-Generaldirektors Luis Amort.
Fußball sei ein so großes Geschäft und von einer derartigen Größenordnung und Relevanz, dass es für die Zukunft äußerst wichtig sei, dass auch die großen Ligen dem Beispiel fair produzierter Bälle folgen würden. Dies sei ein erster symbolischer kleiner Schritt, aber irgendwo müsse man beginnen, erklärte Theiner abschließend.
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