Alkohol und Sport: “Mehr Sensibilität!”
“Von einem Verband wie der FISI erwarten wir uns mehr Sensibilität.” Es ist Peter Koler, der sich als Direktor des Forum Prävention am Mittwoch Nachmittag mit einen offenen Brief an den italienischen Wintersportverband FISI wendet. Der Anlass: Das FISI-Logo scheint auf einer Werbung eines lokalen Bierherstellers auf.
FISI und FORST pflegen seit einigen Jahren eine Werbepartnerschaft, die Meraner Brauerei liefert das “offizielle Bier des Skisports” und seit dem heurigen Winter auch Logos für die Wettkampfanzüge der italienischen Wintersport-Athleten.
“Sehr geehrte FISI Präsident Flavio Roda, sehr geehrter Regionalpräsident Markus Ortler,
mit Irritation und etwas Verwunderung stelle ich fest, dass Ihr Verband, der Italienische Wintersportverband FISI, mit seinem Logo in bezahlten Werbeanzeigen gemeinsam mit einem Bierhersteller das ‘Offizielle Bier des Skisports’ bewirbt.
Es ist allgemein bekannt, dass Alkohol die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit, die Koordination und die Reaktionsfähigkeit beeinflusst. Dies erhöht die Gefahr für Unfälle, das gilt für den Straßenverkehr aber auch für den Wintersport. Beispielsweise steigt dadurch beim Skifahren und Rodeln das Verletzungsrisiko. Gleichzeitig verringert sich die Fähigkeit des Körpers, solche Schläge wegzustecken.
Es ist wichtig, welche Einstellungen Sportlerinnen und Sportler und ihre Verbände zum Alkoholkonsum haben.
Alkohol und Sport passen nicht zusammen. Wer seine Ausdauer aufbauen oder sich beim Krafttraining steigern möchte, erreicht sein Ziel nicht durch den Konsum von Alkohol. Alkoholische Getränke sind aus verschiedenen Gründen der natürliche Feind der Trainingsbemühungen. Das liegt unter anderem daran, dass Alkohol den Körper entwässert. So kommt es leicht zur Dehydrierung, was z.B. das Risiko von Krämpfen erhöht. Alkohol stört den Schlafrhythmus und die Schlafqualität, dadurch werden viele wichtige Reparaturmechanismen gestört. Außerdem ist der Körper schlechter in der Lage, Glykogen zu speichern. Glykogen ist gerade bei Ausdauersport ein wichtiger Baustein – es stellt gespeicherte Energie dar, die bei Anstrengung kurzfristig freigesetzt werden kann. Gleichzeitig wird nach Alkoholkonsum vermehrt Cortisol ausgeschüttet; dieses Stresshormon begünstigt Entzündungs- und verlangsamt Heilungsprozesse.
Sportlerinnen und Sportler sind Vorbilder für unsere Jugend. Es ist oft maßgeblich, was sie vorleben. Jugendliche schauen auf sie und orientieren ihre Lebensentwürfe nach ihnen. In diesem Kontext ist es auch wichtig, welche Einstellungen Sportlerinnen und Sportler und ihre Verbände zum Alkoholkonsum haben.
Der Unfall von Luttach mit 7 Toten und mehreren Schwerverletzten, verursacht durch einen alkoholisierten Autofahrer, ist keine 2 Monate her. Von einem Verband wie der FISI erwarten wir uns mehr Sensibilität und Verantwortungsübernahme, auch was den zukünftigen Umgang mit Alkohol im Bereich des Sports angeht.
Alkohol und Sport passen nicht zusammen.
Als Forum Prävention appellieren wir an Ihr Verantwortungsbewusstsein und Ihre Vorbildfunktion. Ein alkoholfreies Getränk als Sportgetränk zu bewerben, wäre in diesem Sinne sicherlich passender.
In Erwartung ihrer geschätzten Antwort verbleibe ich hochachtungsvoll.
Dr. Peter Koler
Direktor”
Im Dezember 2019 hat FORST übrigens sein erstes alkoholfreies Bier präsentiert – gemeinsam mit FISI.
….. ""Dr. Peter Koler
….. ""Dr. Peter Koler
Direktor”
Im Dezember 2019 hat FORST übrigens sein erstes alkoholfreies Bier präsentiert – gemeinsam mit FISI.""
Das verstehe ich nicht. Die FORST wird doch nicht das erste alkoholfreie Bier des geschätzten Herrn Koler präsentiert haben. Aber auf wen bezieht sich die Formulierung "sein Bier" dann?
Der Einwand, der Protest von
Der Einwand, der Protest von Peter Koler ist absolut berechtigt! Alkoholkonsum in Südtirol ist im privaten Bereich und besonders bei Siegesfeiern immer wichtig, eigentlich ohne nicht vorstellbar. Man stelle sich vor der Landeshauptmann gratuliert den Siegern und trinkt Cola oder ein "Zuegg Saftl"! Für Geld fallen alle Hemmungen und auch die Tragödie von Luttach wird daran nichts ändern.