Wirtschaft | Arbeit

Brainstorming für den Arbeitsmarkt

Im Amt für Arbeit und Innovation von Landesrat Roberto Bizzo wird über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen diskutiert, mit Beteiligung der Bevölkerung.

Ein Jahr früher als ursprünglich geplant, hat die Landesregierung den Beschäftigungsplan auf den Weg gebracht. Dies, so der zuständige Landesrat Roberto Bizzo, um auf die Wirtschaftskrise zu reagieren. Noch bevor 2014 der aktuelle Plan ausläuft, will man bereits einen Entwurf für den neuen, sieben Jahre währenden Beschäftigungsplan des Landes zu haben. Im „alten“ ging es um die Erhöhung der Beschäftigungsquote der Über-50-Jährigen und von Frauen, die Verbesserung der Arbeitsvermittlungsdienste oder die Steigerung der Beschäftigten, in einem eigenen Maßnahmenkatalog wurde der Plan auf die Jahre 2007 – 2013 heruntergebrochen.

Bürgerbeteiligung

Um möglichst konkret und praxisbezogen zu planen und weil auch hier das Zauberwort „Partizipation“ heißt, wurde für die Ausarbeitung des neuen Beschäftigungsplanes eine Internet-Seite eingerichtet, an die Bürger ihre Vorschläge richten konnten. Die Seite wurde im Jänner 2013 eingerichtet und wurde jetzt ausgewertet, mit 119 Vorschlägen sei man zufrieden, so Landesrat Bizzo. Aus den Vorschlägen wurden bereits Maßnahmen entwickelt: So will das Assessorat Bizzo die Bautätigkeit im Land unterstützen und sieht die Einrichtung eines Generationenvertrags vor zwischen den in Pension gehenden Arbeitnehmern und jungen Berufseinsteigern. Weiters will man die Angleichung der Arbeitszeiten von Frauen mit den Öffnungszeiten von Kinderbetreuungsstätten auf den Weg bringen, man will den jungen Arbeitnehmern mehr Möglichkeiten zur technischen Ausbildung bieten und bei den älteren Arbeitnehmern auf Umschulung setzen, etwa vom anstrengenden Maurerberuf auf Bäcker.

Bessere Nutzung von Humankapital bei Einwanderern

Eine weitere Möglichkeit zur besseren Nutzung von sogenanntem Humankapital in der heimischen Wirtschaft stellte vor kurzem das Institut für Sozialforschung Apollis vor: Laut dieser arbeiten viele Migranten hierzulande in Berufen, die deutlich unter ihren Qualifikationen liegen. Brach liegende Kapazitäten, die genutzt gehörten. Das wäre gut und recht, meint Landesrat Bizzo, jedoch gäbe es den Stolperstein Studientitelanerkennung. Auch hier, so Hermann Atz von Apollis, könne man Abhilfe schaffen, etwa mit einem leicht zugänglichen Schalteramt, wo solche Anfragen und andere behandelt werden.

Trotz ähnlicher Ziele ist die Studie nicht Teil des Bizzo-Arbeitspaktes, in einem eigenen Workshop am Dienstag, 23. April wird über Maßnahmen zur Nutzung des Migranten-Humankapitals nachgedacht. Auf institutioneller Ebene weiß man voneinander, sagt Hermann Atz.