Gesellschaft | Die Rolle der Frau in der Gesellschaft

Frau - Kein Thema?

Dieses Thema läuft in der Rubrik "Politik" und läuft sich heiß. Ich versuche zu kühlen und transplantiere das Thema in die Rubrik "Gesellschaft". Dort gehört es meiner Ansicht nach hin.
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Es passiert eben so oft, dass man vor lauter Bäume den Wald nicht mehr sieht. Also suche ich Lichtungen zwischen den Bäumen, wo das Sonnenlicht eindringt und alles aufhellt. Auch weil ich weiß, dass gerade in solchen Lichtungen die schmackhaftesten Walderdbeeren gedeihen.

Dann ersetze ich sofort das  "Frau? - kein Thema" mit dem Titel: Die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft. Und dann setze ich Prioritäten im Aufbau der Diskussion. So wie beim Verfassen eines Aufsatzes, da braucht es auch eine Struktur. Wir Philatelisten nennen dies den Sammelplan. Und dann überlege ich mir, ob ich die Rolle der Frau von außen nach innen, oder von innen nach außen aufrollen will. Beginne ich mit der Frau und bewege mich in Richtung Gesellschaft oder analysiere ich zuerst die Gesellschaft und komme dann in Richtung Frau.

Es ist uns schon allen bewusst, was Albert Einstein einmal dazu gesagt hat:

Ich kann Männer nicht verstehen, die sich ihr Leben lang damit beschäftigen, die Frauen zu verstehen.  Es gäbe einfachere Dinge, meine Relativitätstherorie zum Beispiel.

Es soll auch Frauen geben, die behaupten " Ich will nicht, was Frauen wollen!"  Also muss es verschiedene Typen von Frauen geben und wir Männer - n e i n !   die Gesellschaft ist doch froh, dass nicht alle Frauen das Gleiche wollen. Es gibt verschiedene Frauentypen, wenn sie auch die Mode bekanntlich alle gleich macht. Es gibt unterschiedliche Situationen der Frau. Es gibt auch die unterschiedlichsten Ausbildungsmöglichkeiten.  Alle Frauen wohnen zwar unter dem gleichen Firmament, haben aber nicht denselben Horizont. Wir kennen die klagenden Frauen und wir kennen die tapferen Frauen. Der nächste Schritt ist die Familie. Da wird die Sache schon etwas komplizierter. Doppel- und Mehrfachbelastung der Frau, unterschiedliches Umfeld, die eine hat zwei Omas, Opas und Tanten und schafft's mit links. Die andere kann sich Hausangestellte leisten und weiß gar nicht, was Doppelbelastung bedeutet. Und dann sind da noch welche, alleine gelassen mit allen Problemen und schaffens einfach nicht, mit allen nur vorstellbaren Folgen. Der nächste Schritt in Richtung Gesellschaft erfasst die Politik, also die Rahmenbedingungen für die Rolle der Frau. Und da fehlt es grob. Keine Hausfrauenrente, keine Anerkennung der Erziehungszeiten, keine Leistungsentschädigung für die wertvollen Tätigkeiten in der Gesellschaft. Und erst wenn dieser Rahmen angefertigt und ausgeschmückt ist, dann könnten wir das passende Bild malen und einsetzen. Das Bild von der sozial abgesicherten, glücklichen Frau, berufstätigen Frau, zufriedenen Mutter und selbstverwirklichten Hausfrau. Und dann wäre der Weg zur  selbst erkämpften Demokratie, Gleichberechtigung und Gleichstellung in der Gesellschaft nicht mehr weit, ohne Quote und ohne einmal das Wort "Mann" in den Mund zu nehmen. Dann könnte die Frau endlich Frau sein und müsste nicht mehr auf Frauen horchen.

Übernehme aus einem meiner Kommentare:

Was nicht freiwillig gegeben,

ist kein Geschenk,

bloss abgezwungener Handel.

Wer wird einer Frau befehlen?

Nur wer nichts von ihr versteht.