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„Es liegt an mir, zu beweisen...“

Valerio Crespi, seit kurzem Teil des FC Südtirol, gilt als Talent. Mit fünf begann er mit dem Fußball und landete später im Jugendsektor von Lazio. Ein kleines Portrait.
Valerio Crespi
Foto: SALTO
  • Am Fuße der Stubaier Alpen bezieht der FC Südtirol sein Sommertrainingslager, das hat bereits eine gewisse Tradition, seit 13 Jahren geht es für die Spieler zum Hotel Schneeberg in Maiern. Am vergangenen Mittwoch lud der Verein ins Ridnauntal zum Media Day. Eine gute Gelegenheit, um sich mit den Spielern, Neuzugänge wie Alteingesessene, auszutauschen und sie kennenzulernen (und um der Stadthitze ein wenig zu entfliehen), um vor Saisonbeginn eine kleine Momentaufnahme zeichnen zu können.

    Valerio Crespi, Jungtalent aus Rom, geboren am 4. August 2004, kommt auf Leihbasis von Transferrechtsinhaber Lazio Rom, wo er seine Ausbildung im Jugendsektor erhielt. Letzte Saison wurde er an Cosenza verliehen und sammelte erstmalig Serie B-Erfahrung. Bis zum Ende der kommenden Saison wird der Mittelstürmer die Offensive der Weißroten unterstützen.

  • Beim Training: Valerio Crespi (vorn, dritter von links) mit den neuen Kollegen Foto: FC Südtirol
  • Ich habe diesen Verein gewählt, weil mich sowohl das Projekt als auch das Gespräch mit dem Sportdirektoren sehr überzeugen konnte. Südtirol ist ein seriöser, organisierter Verein, der große Ziele erreichen will.“ erklärt der Römer im Speisesaal des Hotels. Fünf Jahre alt war der heute 19-jährige, als er mit dem Fußball begann. Später sollte es dann in die „Primavera“ Lazios gehen, bevor letztes Jahr die Leihe zu Cosenza kam. 20-mal lief er vergangene Saison für Cosenza auf. Seine neuen „Mitarbeiter“ bezeichnet Crespi als „bescheidene, gute Leute“. Was erwartet er allerdings für die Saison, die schon bald in den Startlöchern steht? So viele Präsenzen wie möglich sei das Ziel, ebenso wie dem Team und den Kollegen bestmöglich helfen zu können. Während seiner Zeit bei den Weißroten möchte er sich weiterentwickeln, vor allen in den Aspekten Teamplay und Opferbereitschaft.

    Als junges Talent zu gelten kann für einen Spieler durchaus großen Druck bedeuten, aber dies sieht Crespi mit einer gewissen Gelassenheit: „Ich verspüre keinen Druck, da ich diese Bezeichnung schon seit einer Weile mit mir herumtrage. Es liegt aber an mir, zu beweisen, dass da auch etwas dran ist.

    Das frühe EM-Aus der „Azzurri“ löste wieder große Diskussionen aus, insbesondere wurde wieder die Frage laut, ob die italienische Jugendarbeit mangelhaft sei. Crespi sieht das Problem potentiell darin, dass es an Selbstvertrauen mangle, doch zeigt sich zuversichtlich, dass sich dies in den nächsten Jahren ändern werde, wie es etwa in Spanien geschehen sei.

     

    Ich verspüre keinen Druck, da ich diese Bezeichnung schon seit einer Weile mit mir herumtrage. Es liegt aber an mir, zu beweisen, dass da auch etwas dran ist.

     

    Das Fußballidol des 19-jährigen ist der Rekordtorschütze der Laziali, Ciro Immobile, der erst vor kurzem den Hauptstadtverein nach acht Jahren Richtung Türkei verließ. Wohin soll die Reise in der Welt des Fußball aber letztlich führen? Welche Mannschaft erobert(e) sein Herz? Für Crespi ist das bereits klar. Seine Jugendmannschaft. „Lazio ist meine Traummannschaft.“