Frederick Helmuth Pinggera / Schluderns
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Es war uns nicht ganz klar, ob das Konzert des Vinschgauer/Brunecker Musikers Frederick Helmut Pinggera wirklich öffentlich war. Wir sind der Einladung aber dennoch gefolgt, weil uns die Songs aus seinen bisher erschienenen Alben – „Hantesiass (No.1)“ (2018) und „Fred22“ (2023) – immer wieder in den Kopf kommen. Diese Songs in den Studiofassungen zu hören, ist denn auch stets ein Vergnügen, weil Marc Giugni, der die Songs mit Frederick Helmut Pinggera geschrieben, produziert und aufgenommen hat, ein schlüssiges, überzeugendes und sehr passendes Kleid für die Texte und Melodien Pinggera's gefunden hat.
Dennoch, die Songs live zu hören ist – nicht nur in diesem Fall, sondern ganz generell – eine notwendige Ergänzung.
Das Konzert hätte eigentlich (und reizvollerweise) in einem Stadel in Mals stattfinden sollen, aus temperaturtechnischen Gründen wurde die Location hingegen ins Obergeschoss des Vintschger Museums in Schluderns verlegt. Die Raumtemperatur passte natürlich, und wenn der Raum ein etwas karger Versammlungsraum war, passte auch die Atmosphäre. Das musste wohl damit zu tun haben, dass das Konzert, wie zu erfahren war, vor allem für den erweiterten Freundeskreis Pinggera's gedacht war, die entsprechend aufmerksam bei der Sache waren und dem Trio immer wieder warmen Applaus schenkten.
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Wir hatten erwartet Pinggera gemeinsam mit Marc Giungi zu sehen, im Zweierpack vielleicht oder mit Band, waren also überrascht, dass dies nicht der Fall war: An Giugni's Stelle war der Brunecker Gitarrist Roman Untersteiner (u.a. Cosa Nostra) an Pinggera's einen Seite, während Martin Oberkofler (The Sorrys) die Songs am Bass und an der Mundharmonika begleitete. Diese, noch sehr junge, Formation hatte nicht jene Kompaktheit und klangliche Vielfalt, wie wir sie von Pinggera und Giugni kennen, aber der Abend war dennoch zufriedenstellend für uns: Die Songs waren gut gewählt, es gab u.a. ein Cover von Bruce Springsteen und jede Menge Songs aus den erwähnten beiden Alben: „Mira“, „Im Land hinter den Pinien“, „Il falco“, „Barhuckr Blues“, ein schönes „Baby Blue“, „Mama deine Händ“, das Korrner-Lied „Mai Maadele, mai Tschuurale“ und andere mehr.
Sehr schön, das hin und wieder zurückhaltend eingesetzte Akkordeon von Roman Untersteiner, das wider Erwarten bestens funktionierte. Und es war spürbar, dass die drei Musiker in der zweiten Hälfte zu sich gefunden oder Mut gefasst hatten, denn es war alles viel energiegeladener und kompakter. Und so verflogen die knapp zwei Stunden schnell, was ja stets auch eine Bestätigung für die Serata ist.
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„Maria Marsala“
Während des Konzertes las Pinggera auch einige Auszüge aus seinem Roman „Maria Marsala“. „Maria Marsala“ wird 2024 in drei Teilen erscheinen, wobei die Termine bereits feststehen:
- Buch 1: „Die Rückkehr“: Samstag, 06. Jänner 2024, 11 Uhr: Gasthof Sonne, Stilfs
- Buch 2: „Kartenhaus der Erinnerung“: Freitag, 02. Februar 2024, 11 Uhr: Gasthof Sonne, Stilfs
- Buch 3: „Pflugfrauen“: Freitag, 29. März 2024, 11 Uhr: Gasthof Sonne, Stilfs
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Info:
Frederick Helmut Pinggera Spotify: https://open.spotify.com/intl-de/artist/4NUt8S4MIAAw0N9RrWF9XF
Homepage: https://www.fredericks-traumfabrik.com/