Wirtschaft | Immobilien

So wohnt Südtirol

14.000 Euro pro Quadratmeter? Wo in Südtirol solche Preise herrschen und welche Gegensätze es dazu gibt, geht aus dem diesjährigen Südtiroler Immobilienspiegel hervor.
SMV
Foto: SALTO
  • Am gestrigen Tag erschien die neue Auflage des Südtiroler Immobilienspiegels. Der von der Südtiroler Maklervereinigung (SMV) herausgegebene Katalog diene Interessenten des Immobilienmarkts als Analyse, so SMV-Präsident Alexander Benedetti. Der rund hundert seitige Ratgeber liefert dieses Jahr zum ersten Mal auch die durchschnittlichen Mietpreise für die Städte und Hauptorte Südtirols. Benedetti zufolge spielen Mietpreise in Südtirol eine immer größere Rolle: „Unsere Wirtschaft ist auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen. Diese benötigen meist eine Mietwohnung, da sich ein Immobilienankauf für sie nicht lohnt. Da unser Immobilienmarkt bisher jedoch vielmehr auf Kaufanreize gesetzt hat, haben wir heute zu wenig Mietwohnungen“, so der Präsident.

     

    „Da unser Immobilienmarkt bisher vielmehr auf Kaufanreize gesetzt hat, haben wir heute zu wenig Mietwohnungen.“

     

    Laut der SMV spiegle die diesjährige Ausgabe ihres Spiegels den Südtiroler Immobilienmarkt wider. Dieser sei stabil und seit der Wirtschaftskrise von 2008 stetig gewachsen. Auch die Coronakrise habe er gut überstanden, sie mit einem Plus überwunden und sich nicht zuletzt auch an die Inflation angepasst. Was jedoch ganz klar hervorzuheben sei, ist der Fakt, dass es in Südtirol eine weitaus größere Nachfrage als Angebot auf dem Immobilienmarkt gebe. 

    Ein weiteres Problem sei, dass die Baukosten durch die Energiekrise, welche wiederum durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurde, in die Höhe gestiegen sind. Deshalb sei die Realisierung von Neubauten ebenso wie die Sanierung teurer als noch vor einigen Jahren.

  • Südtirols Immobilienpreise

    Der Südtiroler Immobilienspiegel: Mit dem diesjährigen Exemplar erscheint bereits die dritte Auflage. Foto: Südtiroler Maklervereinigung

    Neben diesen generellen Analysen des lokalen Immobilienmarktes weist der Spiegel auch Preisanalysen der einzelnen Südtiroler Bezirke, sowie Mietpreise von Städten und Hauptorten auf. Das Dorf mit den durchschnittlich teuersten Neuwohnungen nach Quadratmeterpreis ist Corvara, mit einer Preisspanne von 6.000 bis 14.000 Euro pro Quadratmeter. Dicht dahinter befindet sich das Grödner Dreiergespann aus St. Ulrich (9.000 - 13.500 Euro), Wolkenstein (9.000 – 13.500 Euro) und St. Christina (8.000 – 10.000 Euro). 

    Die günstigsten Neuwohnungen Südtirols, immer nach Quadratmeterpreis, lassen sich in Franzensfeste und in Waidbruck mit einem Durchschnittspreis zwischen 1.600 und 1.900 Euro finden. Direkt dahinter befindet sich Laurein (1.700 – 2.200 Euro). 

    In der Landeshauptstadt Bozen ist das Gebiet Bozen-Zentrum-Rentsch mit einem Quadratmeterpreis bei Neuwohnungen von 6.000 – 8.000 Euro der teuerste Stadtteil. Es folgen Gries-Quirein (5.500 – 7.000 Euro) und Neugries-Europa-Firmian (4.000 – 5.000 Euro). 

  • In Sachen Mietpreise in Städten und Hauptorten hat Bozen die Nase vorn. Eine Zwei-Zimmerwohnung kostet hier im Durchschnitt zwischen 700 und 1.100 Euro im Monat, eine Drei-Zimmerwohnung 900 bis 1.400 Euro im Monat. Auf Platz zwei der Mietpreishochburgen befindet sich Meran. Eine Zwei-Zimmerwohnung hat hier einen Monatspreis von 650 bis 1.000 und eine Drei-Zimmerwohnung von 800 bis 1.300 Euro.