Waidbrucker Bürgermeister will Feuerwehr auflösen
So schnell kann man gar nicht klicken, und schon gibt es die dazugehörende facebook-Gruppe: "NEIN zur Auflösung der FF Waidbruck". Dabei haben es die Freiheitlichen erst am Nachmittag in einer Pressemitteilung öffentlich gemacht. Die Freiwillige Feuerwehr von Waidbruck soll mit Gemeinderatsbeschluss vom Mittwoch, 21. Jänner aufgelöst werden. "Es soll der 2. Tagesordnungspunkt auf der Sitzung sein," weiß der Eisacktaler Landtagsabgeordnete Walter Blaas und bezeichnet den geplanten Vorgang als Ungeheuerlichkeit. „Das letzte Mal als in Südtirol Feuerwehren aufgelöst wurden, herrschte die unselige Zeit des Faschismus!" Einen Traditionsverein wie die Freiwillige Feuerwehr aufzulösen, schieße weit über das Ziel hinaus, meint Blaas.
Der radikale Tagesordnungspunkt wurde aufgesetzt, weil es Unregelmäßigkeiten in der Abrechnung einiger Beträge der FF Waidbruck gegeben habe. "Anscheinend konnte eine bestimmte Ausgabensumme, ich glaube es handelt sich um 2-3.000 Euro, nicht zur Zufriedenheit der Gemeindeverwaltung belegt werden. Dabei müssten je nach Zuständigkeit der Ausschuss, der Kommandant oder der jeweilige Kassier hierfür die Verantwortung übernehmen. Die Auflösung steht in keinem Verhältnis," findet Walter Blaas. "Hier werden wieder nur die Animositäten zwischen Bürgermeister und Feuerwehr aufgekocht." Diese Animositäten gibt es schon eine ganze Weile. Mindestens seit dem Streit um den Ankauf eines siebten Feuerwehrautos, vor einem Jahr, infolgedessen acht von 15 Gemeinderäten ihr Amt nieder- und somit die Poltik in Waidbruck lahmlegten. Alle acht waren Feuerwehrmänner.
Die Lokalpolitik und das Vereinswesen seien hier zu sehr miteinander vermischt, findet der Freiheitliche Walter Blaas. Die gewachsenen Vereine sitzen am kürzeren Hebel und seien den politischen Interessen vor Ort ausgesetzt. „Sollte die Freiwillige Feuerwehr von Waidbruck tatsächlich aufgelöst werden, so wird jegliche Ehrenamtlichkeit entblößt und das Dorfleben trocken gelegt“. Er verlangt eine Stellungnahme vom Verband der Freiwilligen Feuerwehren und man werde auch Landesrat Schuler genau beobachten, wie dieser sich verhalte.
Lokalpolitik und Vereinswesen
Lokalpolitik und Vereinswesen werden bei einer 200 Seelen Gemeinde nie im Leben getrennt bleiben können.