Wirtschaft | Steuern

Rom macht Rückzieher bei Steuereinbehalt auf Überweisungen

Manchmal bringen Proteste ja doch etwas: Das Wirtschaftsministerium hat die umstrittene Einführung eines Steuereinbehalts auf Auslandsüberweisungen suspendiert.

Römischer Rückzieher in Sachen Steuerrückbehalt auf Überweisungen: Nach den heftigen Protesten auf die neue Maßnahme gegen Steuerhinterziehung  hat man im römischen Wirtschaftsministerium offenbar eingesehen, dass man ein wenig übers Ziel hinausgeschossen ist. Dort wurde die Regelung mit sofortiger Wirkung suspendiert, verkündet am Donnerstag die Wirtschafszeitung „Il sole 24 ore“.  Die bringt eine weitere gute Neuigkeit: Die seit dem 1. Februar 2014 einbehaltenen Summen würden Kontoinhabern von den Banken rückerstattet. 

Der 20-prozentige Steuereinbehalt  auf alle Überweisungen nach Italien, für dessen Rückerstattung BürgerInnen den Beweis antreten hätten müssen, dass sie keine SteuerhinterzieherInnen sind, hatte in den vergangenen Tagen zu einem Stürm der Entrüstung  geführt. BürgerInnen sprachen von Diebstahl, von Oppositionspolitikerinnen bis hin zu den SVP-Parlamentariern Karl Zeller oder Herbert Dorfmann  wurde die Rechtmäßigkeit der Maßnahme in Frage gestellt. Europaparlamentarier Dorfmann hat gar eine Anfrage an die EU-Kommission zur Causa geschickt. Die scheint nun überflüssig geworden zu sein. Denn in Rom ist man auch ohne Zwischenruf aus Brüssel zur Räson gekommen.