Wirtschaft | Beschäftigung

Vor der Rente kürzer treten

Teilzeit in den letzten Jahren vor der Pensionierung wäre nach Ansicht der Südtiroler ein Trostpflaster angesichts der Verlängerung des Erwerbslebens, sagt das AFI.

Vier von zehn Arbeitnehmern in Südtirol halten es für sehr oder eher unwahrscheinlich, ihren Beruf mit 65 noch ausüben zu können, weil die Arbeit mit hoher körperlicher oder seelischer Belastung verbunden ist. Angesichts des ständig steigenden Rentenantrittsalters ein Problem, stellt das Arbeitsförderungsinstitut (AFI) in seiner jüngsten Erhebung fest. Einen Ausweg könnte Teilzeit-Arbeit in den Jahren vor der Pension darstellen, wie es das aktuelle Stabilitätsgesetz vorsieht, glaubt knapp mehr als die Hälfte der Südtiroler.

„Die eigentliche Herausforderung besteht darin, Maßnahmen zu entwickeln, mit älteren Arbeitnehmern und dem Alterungsprozess angemessen umzugehen“, sagt Irene Conte vom AFI. „Um länger erwerbstätig sein zu können, braucht es aus Sicht der befragten Arbeitnehmer vor allem Maßnahmen, um den arbeitsbezogenenen Stress zu reduzieren (81 Prozent) und um die Beziehungen zwischen Kollegen und zu Vorgesetzten zu verbessern (75 Prozent). Für 53 Prozent wäre die Verkürzung der Arbeitszeit eine geeignete Maßnahme."

Die allgemeine Stimmung unter Südtirols Arbeitnehmern beschreibt das neueste AFI-Barometer (Frühjahr 2016) als "besser als vor 12 Monaten, aber weitgehend unverändert im Vergleich zur letzten Befragung vor drei Monaten." Trotzdem spricht das AFI von einem "leicht positiven Touch". Ermunternd ist: Der  Anteil der Südtiroler Arbeitnehmer, der angibt, nur mit Schwierigkeiten über die Runden zu kommen, weil das Geld nicht bis ans Monatsende reicht, sinkt auf 30 Prozent. „Offensichtlich spülen sinkende Energiepreise und Steuererleichterungen den Familien derzeit etwas Kaufkraft zu“, kommentiert AFI-Direktor Stefan Perini. „Demgegenüber tut sich auch in Südtirol an der Lohnfront derzeit wenig, obwohl der Spielraum für Lohnerhöhungen durchaus gegeben wäre." Für die nächsten zwölf Monate erwarten Südtirols Arbeitnehmer keine nennenswerte weitere Verbesserung ihrer persönlichen Situation: Die Einschätzungen bezüglich Sparmöglichkeiten bzw. der finanziellen Situation der eigenen Familie bleiben bestenfalls stabil, so das AFI.

 

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Paul Stubenruss Mi., 20.04.2016 - 14:23

Wenn die Bevölkerung Italiens immer mehr dem Ötzi gleicht, dann gibt es eine Beschäftigung für Ultraachtzigjährige. Sich bewaffnet an die Grenzen zu stellen und die letzten jugendlichen am Abhauen zu verhindern. Wenn am Ende ein jugendlicher gleich zwei Rentner erhalten muss, dann hält das keine Wirtschaft zusammen. Es kann nur verteilt werden was produziert wird. Das war selbst im ehemaligen Ostblock so. Die Leute hatten Geld genug, nur die Regale waren leer. Also Pensplan und Laborfond können auch noch soviel Geld ausschütten, nur Papier kann man nicht essen, falls es noch Papiergeld gibt. Ansonsten kann man die Nullen auf dem Konto auch nicht essen

Mi., 20.04.2016 - 14:23 Permalink