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Mediterrane Dips & Aufstriche

Bunte Häppchen, ein kühler Drink – und dazu herzhafte Dips: So schmeckt der Sommer beim Aperitif.
Sommerliche Dips
Foto: pexels
  • Mediterrane Dips sind kulinarische Allrounder – einfach, aromatisch und voller Lebensfreude. Sie bringen Farbe auf den Tisch, sorgen für Abwechslung und sind der perfekte Begleiter für entspannte Genussmomente. 

    Stell dir vor: Es ist früher Abend, die Sonne steht tief, ein laues Lüftchen weht – und auf dem Tisch stehen kleine Schälchen mit cremigen Dips, knusprigem Brot, glänzenden Oliven und frisch gegrillten Garnelen. In der Hand ein Glas kühler Weißwein oder ein spritziger Aperitif. Genau so schmeckt der Sommer in vielen Ländern rund ums Mittelmeer – von Spanien bis Griechenland, von Marokko bis Südfrankreich. 

    In diesen Regionen hat das gemeinsame Genießen kleiner Häppchen eine lange Tradition. Ob spanische Tapas, griechische Mezedes, libanesische Mezze oder italienische Spuntini – immer geht es darum, Genuss und Geselligkeit zu verbinden. Kein Druck, kein kompliziertes Menü – einfach Vielfalt auf dem Tisch, die Lust aufs Entdecken macht. 

    Dips und Aufstriche spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie sind unkompliziert, lassen sich gut vorbereiten und sind dank regionaler Zutaten kleine Geschmacksexplosionen. 

    Auch saisonal lassen sich Dips wunderbar variieren: im Frühling mit jungen Erbsen und Minze, im Sommer mit gegrillter Paprika oder Zucchini, im Herbst mit Kürbis oder Roter Bete. 

    Die Kombination aus gesunden Fetten (aus Olivenöl oder Nüssen), pflanzlichem Eiweiß und vielen Ballaststoffen macht mediterrane Dips übrigens auch ernährungsphysiologisch interessant. 

  • Dips für den Sommmer: Berühmte Klassiker wie Hummus, Tzatziki oder Baba Ganoush stehen sinnbildlich für die Vielfalt und Tiefe mediterraner Aromen. Foto: pexels
  • So schmeckt der Süden

    Berühmte Klassiker wie Hummus, Tzatziki oder Baba Ganoush stehen sinnbildlich für die Vielfalt und Tiefe mediterraner Aromen. Doch das Mittelmeer hat noch viel mehr zu bieten – je nach Land, Region und Jahreszeit. 

    In Spanien etwa gibt es nicht nur Aioli, sondern auch köstliche, pikante Piquillo-Paprika-Cremes oder cremige Dips aus gerösteten Mandeln (Romesco!). In Italien überzeugen Artischocken- oder Bohnenaufstriche mit Zitrone und Thymian, in Frankreich bringt die berühmte Tapenade aus schwarzen Oliven, Kapern und Sardellen Würze ins Spiel. 

    Griechenland liebt es frisch und kräuterreich: Fava (gelbe Erbsenpaste) oder Melitzanosalata (eine Art Baba Ganoush) sind aus keiner Taverne wegzudenken. Marokko wiederum punktet mit Zaalouk – einem warm servierten Auberginen-Tomaten-Dip, gewürzt mit Kreuzkümmel und Koriander. Und in der Türkei sorgt Acuka – eine Paste aus Walnüssen, Paprika und Tomate – für Schärfe und Tiefe. 

  • Mediterranes Streetfood für zuhause

    Viele dieser Köstlichkeiten waren ursprünglich Teil der einfachen Alltagsküche und sind heute wieder hochaktuell. Vor allem im Streetfood-Bereich haben sie ihren festen Platz gefunden – sei es als Brotaufstrich, Füllung für Wraps oder als Dip für Falafel, Rohkost oder gegrillte Meeresfrüchte. 

    Ein besonderer Trend: Kombinationen mit Superfoods wie Granatapfel, Kurkuma oder fermentiertem Knoblauch, die nicht nur Geschmack, sondern auch gesundheitlichen Mehrwert bringen. Auch das Thema Zero Waste spielt eine Rolle – viele Dips lassen sich wunderbar aus Resten wie Brokkolistrünken, überreifen Tomaten oder übrig gebliebenem Brot zaubern. 

  • Rezepte

    REZEPTE 

    6 Länder, 6 Dips   

    Frisch gebackenes Brot, buntes Gemüse, marinierte Meeresfrüchte – und dazu Dips aus aller Welt: ein genussvoller Streifzug durch sechs kulinarische Kulturen. 

    Tipp 1: Bereite die Dips ein paar Stunden im Voraus zu. So haben die Aromen Zeit, sich voll zu entfalten – das Ergebnis: intensiver Geschmack und harmonische Tiefe. 
    Tipp 2: Am besten bei Zimmertemperatur servieren – dann kommen die feinen Nuancen besonders gut zur Geltung. 
    Tipp 3: Viele der Dips lassen sich wunderbar vorbereiten. Ideal für entspannte Abende mit Freund*innen – einfach alles auf den Tisch stellen und gemeinsam genießen! 

     

    Zutaten (für je ca. 4 Portionen) 

    1. Spanische Romesco-Creme 

    • 2 geröstete rote Paprika 
    • 1 Knoblauchzehe 
    • 40 g geröstete Mandeln 
    • 1 TL Tomatenmark 
    • 1 TL Rotweinessig 
    • 2 EL Olivenöl 
    • Salz, geräuchertes Paprikapulver 

    2. Italienische Birnen-Gorgonzola-Paste 

    • 1 reife Birne, geschält und gewürfelt 
    • 80 g Gorgonzola (alternativ Ziegenkäse) 
    • 2 EL Mascarpone oder Frischkäse 
    • 1 TL Zitronensaft 
    • Frisch gemahlener Pfeffer 

    3. Marokkanisches Zaalouk 

    • 1 große Aubergine 
    • 2 Tomaten, gehäutet und gewürfelt 
    • 1 Knoblauchzehe 
    • 1 TL Paprika edelsüß 
    • ½ TL Kreuzkümmel 
    • 2 EL Olivenöl 
    • Salz, frischer Koriander 

    4. Griechisches Tzatziki mit Minze 

    • 250 g griechischer Joghurt (10 % Fett) 
    • ½ Salatgurke 
    • 1–2 Knoblauchzehen 
    • 1 EL Weißweinessig oder Zitronensaft 
    • 1 EL Olivenöl 
    • Frische Minzeblätter, fein gehackt 
    • Salz, frisch gemahlener Pfeffer 

    5. Libanesisches Muhammara 

    • 2 geröstete rote Paprika 
    • 50 g Walnüsse 
    • 1 TL Granatapfelsirup oder Zitronensaft 
    • 1 Knoblauchzehe 
    • ½ TL Kreuzkümmel 
    • ½ TL Cayennepfeffer 
    • 2 EL Olivenöl 
    • Salz 

    6. Französische Tapenade Noire 

    • 100 g schwarze Oliven (entsteint, z. B. Kalamata) 
    • 1 EL Kapern 
    • 2 Sardellenfilets (in Öl) 
    • 1 kleine Knoblauchzehe 
    • 1 TL Zitronensaft 
    • 3 EL Olivenöl 
    • Frisch gemahlener Pfeffer 

    Zubereitung 

    1. Romesco: Paprika halbieren, entkernen und mit der Hautseite nach oben auf ein Backblech legen. Im vorgeheizten Ofen bei 220 °C etwa 25–30 Minuten rösten, bis die Haut Blasen wirft. Anschließend in eine Schüssel geben, abdecken und 10 Minuten ruhen lassen. Haut abziehen, mit den restlichen Zutaten im Mixer pürieren und abschmecken. 
    2. Birnen-Gorgonzola-Paste: Birne mit Gorgonzola, Mascarpone und Zitronensaft fein pürieren. Mit Pfeffer abschmecken. 
    3. Zaalouk: Aubergine würfeln und in Olivenöl anbraten. Tomaten und Gewürze hinzufügen, etwa 15 Minuten schmoren lassen. Pürieren oder grob zerdrücken. Mit Koriander bestreuen. 
    4. Tzatziki: Gurke raspeln, salzen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Gut ausdrücken. Joghurt mit Knoblauch, Essig oder Zitronensaft, Olivenöl und Minze verrühren. Gurke unterheben, mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
    5. Muhammara: Alle Zutaten im Mixer cremig pürieren. Mit Salz und Gewürzen abschmecken. Wer es schärfer mag, gibt mehr Cayennepfeffer hinzu. 
    6. Tapenade Noire: Alle Zutaten grob pürieren – nicht zu fein, damit die Textur erhalten bleibt. Nach Belieben mit Pfeffer und ggf. Thymian oder Rosmarin verfeinern. 

      

    Dazu passen: 

    • Knusprige Papadams 
    • Geröstetes Sauerteigbrot 
    • Frisches Baguette 
    • Knusprige Grissini 

    Als Beilage eignen sich: 

    • Marinierte Oliven 
    • Couscoussalat 
    • Zitronenreis 
    • Bunte Gemüsesticks (z. B. Paprika, Gurke, Möhre) 
    • Gegrillte Garnelen, Calamari oder Jakobsmuscheln 

    Getränkeempfehlung: 

    • Gekühlter Rosé oder Weißwein 
    • Hausgemachter Minz-Zitronen-Eistee 
  • Küchenhacks & Tipps

    Das Schöne: Mediterrane Aufstriche sind schnell gemacht. Oft reicht ein Mixer oder Pürierstab, dazu ein bisschen Fingerspitzengefühl bei der Würzung. Ein gutes Olivenöl ist Pflicht. 

    Tipp für extra Cremigkeit: Hülsenfrüchte oder gegartes Gemüse mit einem Schuss kaltem Wasser oder Zitronensaft pürieren und dabei nach und nach Olivenöl einarbeiten – so entsteht eine samtige Konsistenz. 

    Viele Aufstriche lassen sich gut vorbereiten und halten sich im Kühlschrank problemlos 3–5 Tage. Wer mag, friert sie portionsweise ein – ideal für spontane Gäste oder den nächsten Picknick-Ausflug.