800 Jahre Bergbaugeschichte

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Auf den Spuren des Bergbaus in Ridnaun – 800 Jahre Geschichte zwischen Hochgebirge und Tal
Der Bergbau war für ca. 800 Jahre lang prägend für das Ridnauntal und das Passeiertal. Noch heute zeugen zahlreiche Spuren in der Landschaft und historische Anlagen von dieser langen Tradition. Einen besonders anschaulichen Einblick in die Geschichte des Erzabbaus bietet der Standort Maiern des Südtiroler Landesmuseums Bergbau.
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Kompaktführung durch Bergbaugeschichte
Bis zum 9. November ist im Museum eine sogenannte Kompaktführung möglich. Dabei werden ein Schaustollen sowie die originale Erzaufbereitungsanlage besichtigt – zwei authentische Stationen, die zeigen, wie das abgebaute Erz einst im Tal weiterverarbeitet wurde. Viele der Maschinen stammen aus dem 19. Jahrhundert und wurden aus England importiert. Sie dokumentieren den Einfluss der Industrialisierung auch in abgelegenen alpinen Regionen.
Dieser etwa 90-minütige Rundgang kann durch eine Wanderung auf der ehemaligen längsten Schienenübertageförderanlage der Welt, dem sogenannten „Erzweg“, ergänzt werden. Dieser folgt dem historischen Verlauf der Erztransportstrecke vom Hochgebirge bis ins Tal.
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Der Erzweg – Wandern entlang technischer Meisterleistung
Der Erzweg verläuft auf einer Strecke von über sieben Kilometern. Er führt entweder talauswärts in Richtung Sterzing oder bergaufwärts in Richtung Lazzachertal bis zur Stadlalm. Beide Routen eröffnen eindrucksvolle Ausblicke auf die umliegenden Stubaier Alpen und führen durch eine Landschaft, die einst vom Bergbau geprägt war. Entlang des Weges gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten, die zu einer Pause einladen.
Die Route veranschaulicht auf besondere Weise den logistischen Aufwand des historischen Erztransports: Das Erz wurde über Schienen, Seilbahnen und Rutschen von den hochgelegenen Abbaugebieten bis nach Maiern befördert.
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Burkhardklamm und Aglsboden Alm – Natur als Ergänzung zur Technik
In unmittelbarer Nähe des Museums befindet sich die Burkhardklamm, eine enge, wilde Schlucht mit steilen Felswänden und tosenden Wasserfällen. Der Weg durch die Klamm bietet ein naturnahes Erlebnis, das sich gut mit dem Museumsbesuch verbinden lässt. Nach der Durchquerung der Klamm kann bei der Aglsboden Alm eingekehrt werden, bevor es zurück zum Landesmuseum Bergbau geht.
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Der Standort Schneeberg – Ein Hochgebirgsrevier
Das Bergwerk Schneeberg war eines der höchstgelegenen Bergwerke Europas. Der eigentliche Standort liegt auf über 2.000 Metern Höhe und ist heute nur in den Sommermonaten zugänglich. Über Jahrhunderte hinweg wurde dort Blei, Zink und Silber abgebaut. Die abgelegene Lage machte den Betrieb besonders anspruchsvoll – umso beeindruckender ist die erhaltene Infrastruktur, die den Erztransport in mehreren Etappen ins Tal ermöglichte.
Maiern, der ganzjährig zugängliche Standort des Museums, bildet heute das Zentrum für die Vermittlung dieser Geschichte. Die erhaltenen Maschinen, die historischen Werkstätten und die multimedialen Ausstellungen machen den jahrhundertelangen Bergbau lebendig und nachvollziehbar.
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Schloss Wolfsthurn – Kulturhistorische Ergänzung
Wer den Museumsbesuch erweitern möchte, kann auf dem Rückweg nach Mareit fahren und das Schloss Wolfsthurn besuchen. Es beherbergt das Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei. Das barocke Schloss ist nicht nur architektonisch sehenswert, sondern bietet auch eine interessante Sammlung zur Geschichte der Jagd in Südtirol sowie zur Beziehung des Menschen zur alpinen Tierwelt. Die vollständig erhaltene Schlossanlage vermittelt einen Einblick in das höfische Leben vergangener Jahrhunderte.
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Praktische Hinweise
Die Kompaktführungen im Bergbaumuseum Ridnaun werden regelmäßig bis zum 9. November angeboten. Eine vorherige Reservierung ist erforderlich und kann telefonisch unter der Nummer 0472 062920 oder per E-Mail an [email protected] vorgenommen werden.
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Dieser Ausflugtipp stammt vom Landesmuseum Bergbau. Infos und Anmeldung unter: www.bergbaumuseum.it
Foto: Landesmuseum Bergbau
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