Wirtschaft | Konzessionsvergabe

A22: Wer führt die Autobahn ab April weiter?

Eine zweite europaweite Ausschreibung für den Abschnitt Modena-Brenner der A22 wird immer konkreter. Und stellt die Querfinanzierung des Brennerbasistunnels einmal mehr in Frage. Walter Pardatscher von der Brennerautobahn AG: "Wir hatten auf eine Lösung gehofft."

Schöne Rechnungen nützen wenig. Wenn die politische Unterstützung fehlt. Die europaweite Ausschreibung der 314 Kilometer langen Brennerautobahn A22 zwischen Modena und Brenner scheint auch für die zweite Phase beschlossene Sache. Schreibt die Zeitung Milano Finanza. Briefe an Enrico Letta, die aus den italienischen Provinzen kamen, verhallten im Nichts. Die Forderung, das Wettrennen um die Autobahnausschreibung einzufrieren wurde an das Stabilitätsgesetz geknüpft. Auch dieser Versuch wurde zunichte gemacht. Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahn AG: "Das ist eine verzwickte Sache und nicht ganz einfach. Fakt ist, dass der Gesetzesvorschlag von der Regierung Letta nicht angenommen wurde. In diesem hätte die europaweite Ausschreibung der zweiten Phase gestoppt werden sollen. Und die Querfinanzierung des Brennerbasistunnels gereglt werden."

Eine der "wichtigsten Achsen des italienischen Autobahnnetzes" gehen in ausländische Hände? Der  österreichische Baukonzern Strabag hat laut Medienberichten bereits Interesse signalisiert.Am 30. April 2014 verfällt die Konzession der A22, die bisher von der Brennerautobahn AG verwaltet wird. Hauptaktionär ist mit einem 32,2-prozentigen Anteil die Region Trentino-Südtirol.

Eiszeit in Italien, in Österreich ein Ende in Sicht? " Es taut nach den Turbulenzen um die seit 1. Dezember geltenden Vignettenkontrollen in Kufstein." Den ganzen Beitrag lesen Sie hier

Eine Verlängerung der Konzession scheint vorübergehend möglich, da die Ausschreibung nicht fristgerecht bis Mai 2014 abgewickelt werden kann. Knackpunkt für Südtirol ist unter anderem der BBT. Mit 550 Millionen Euro speißt die Brennerautobahn AG die Querfinanzierung des Brennerbasistunnels. Bis April 2014. Jährlich wird seit 1997 die Summe von 30 Millionen Euro für die  beiseitegelegt. Unter neuer Führung gerät dieses "Sparmodell" in Gefahr. Neue Betreiber, neue Ausrichtungen.
Pardatscher bedauert: "Für die Querfinanzierung gibt es durch die Ablehnung des Gesetzesvorschlages nach wie vor keine Lösung. Da hatten wir stark darauf gehofft."