Kultur |
312 extra
sie hatte einen traum. darin starrte lucian sie von oben bis unten an. er blieb gerade an jener stelle prüfend in seinem schweifenden blick stehen, wo sie ihre scham unter dem schwarzen, zerknitterten kleid verborgen hielt. er war ein fähiger maler. neugierig, aufdringlich wild und gar nicht gut erzogen. der onkel könnte ihn schon manchmal bei den ohren gezogen haben. so als ob chronia, die zeugin ihrer zeiten, im traum so scharf hätte denken können. sie hatte - über dies und jenes sinnierend - gelassen mit ihrem hechelnden hund im schoss dagelegen so als ob sie tot gewesen wäre. dabei wusste sie ganz genau: dieser wilde neffe sigmunds beobachtete sie durch und durch bloß wie ein nacktes säugetier. mehr tat er nicht.
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