Gesellschaft | Anfrage Pius Leitner

Pius Leitner: "Wie viele Kinder wurden ihren Eltern entzogen?"

Pius Leitner von den Freiheitlichen möchte Klarheit haben. Der Fall des 13-jährigen Buben, der von seiner Familie entfernt wurde, darf nicht länger unbemerkt bleiben. Und Leitner stellt eine Anfrage. An Thomas Widmann, den Präsidenten des Südtiroler Landtages.

Seit April 2013 lebt Daniel* in Forlì. Seine Eltern, seine Schwester - sie sind "physisch und psychisch total fertig." Im salto.bz Interview sagt die Mutter, "wir wollten nie, dass unser Sohn der Familie so entrissen wird, wir schlagen unseren Sohn nicht, wir führen eine glückliche und stabile Ehe." Drei Mal hat die Familie ihren Sohn und Bruder in den letzten sieben Monaten gesehen. Daniel lebt in einer Einrichtung in Forlì. Für sein Wohl das Beste, so sahen es eine Sozialassistentin und die zuständige Psychiaterin der Neuropsychiatrie für Kinder und Jugendliche in Bozen. Probleme in der Schule, Probleme zu Hause, Daniel sollte weg von seiner Familie.

"Wir wollten nie, dass unser Sohn der Familie so entrissen wird, wir schlagen unseren Sohn nicht, wir führen eine glückliche und stabile Ehe."

Diesen Fall des "Kindesentzuges" kommentiert nun Pius Leitner. Fragt an, beim Südtiroler Landtag, wie es sein kann, dass "ein Kind deutscher Muttersprache von der Polizei aus der Schule genommen und in eine Einrichtung in Forlì überstellt wurde. Das "Unverständnis für die Maßnahme" würde südtirolweit überwiegen, in Internetforen werde rege diskutiert.

Ohne Aufklärung ein Kindesentzug?
Was steckt hinter dem Kindesentzug, oder "Kinderraub" will Leitner wissen. Geldgeschäfte, Willkür von Sozialeinrichtungen, die  "ohne Aufklärung und umfassende Informationen" vorgehen. Schriftlich beantworten soll die Landesregierung Fragen wie: "In wie vielen Fällen wurden in Südtirol in den vergangenen fünf Jahren Eltern bzw. Alleinerziehenden Kinder entzogen?" "In wie vielen dieser Fälle gab es eine Anzeige und von wem?" Auch möchte der Freiheitliche Abgeordnete wissen, wer entscheidet wohin die Kinder kommen und ob es zumutbar sei, "dass deutschsprachige Kinder in ein ausschließlich italienisches Umfeld verlegt werden?" Acht Fragen sind es insgesamt, die an Thomas Widmann, den neuen Präsidenten des Landtags adressiert wurden.

Und wie viel kostet das?
Leitner lässt nicht locken, er will die "Kosten, die der öffentlichen Hand in Südtirol aufgrund entsprechender Maßnahmen entstehen" aufgelistet haben, er will wissen mit welchen "Folgewirkungen" die betroffenen Kinder rechnen müssen.
Daniel durfte Weihnachten nicht bei seiner Familie sein, der 13-Jährige musste in Forlì bleiben.
"Jedes Mal, wenn wir uns sehen oder hören, sagt er: Mama und Papa, bringt mich wieder nach Hause. Er macht uns Zeichnungen, auf denen wir alle zusammen sind und bemüht sich extra brav zu sein, damit dies bald wieder möglich ist (...). Am 31. Jänner haben wir wieder einen Termin beim Jugendgericht, wir reichen noch einmal Rekurs ein." Seine Mutter gibt sich kämpferisch und möchte nur eines: Ihren Sohn so bald wie möglich wieder zu Hause haben.

*Name von der Redaktion geändert