Wirtschaft | Großprojekt Benko

Jakob Brugger bietet René Benko die Stirn

Jakob Brugger von der Oberrauch-Erlebnisgruppe sagt: "René Benko streut absichtlich Falschinformationen." Das ist laut Brugger strafbar, die Grenzen zur üblen Nachrede seien überschritten worden.

Jakob Brugger rührt sich. Neue Dynamik im René Benko-Oberrauch Show-Down. Der Pressesprecher des Oberrauch-Erlebnishaus-Teams will den Tiroler Großinvestor nicht ungeschoren davon kommen lassen. Und fragt: "Bekommt er jetzt das große Zittern?" Anders kann sich Brugger die Aktion des Immobilien-Magneten nicht erklären, die dieser am 21. Februar starten ließ.

Werbung für Signa
"Unter dem pathetischen Titel „Zukunft Bozen. Neue Perspektiven für Menschen, Stadt und Wirtschaft“" flatterte vielen Südtirolern ein Hochglanz-Flyer des Luxus-Kaufhausprojekts der Signa Gruppe auf dem Areal des Bozner Busbahnhofes ins Haus. Das allein hätte Jakob Brugger nicht erzürnt, doch dass Signa "gegen das Konkurrenz Projekt der Südtiroler Erlebnis-Gruppe ordentlich austeilt", nein, da muss widerlegt werden. "Die Signa-Gruppe unterstellt dem Erlebnishaus-Projekt mangelnde Expertise, Intransparenz und sogar einen „Verhinderungsgedanken“, schreibt Brugger in einer Presseaussendung.

Die Signa-Gruppe unterstellt dem Erlebnishaus-Projekt mangelnde Expertise, Intransparenz und sogar einen „Verhinderungsgedanken.

Unlauterer Wettbewerb
„Es ist leider – meistens – keine Straftat, Menschen für dumm zu verkaufen. Die absichtliche Streuung von Falschinformationen zur Diffamierung eines Konkurrenten ist es hingegen schon“, erklärt der Rechtsanwalt, Sohn des Siegfried Brugger. Unlauterer Wettbewerb sei das, wenn das "Konkurrenzprojekt durch eine falsche oder absichtlich lückenhafte Darstellungsweise schlecht gemacht wird." Die Grenze zur "strafbaren üblen Nachrede" werde überschritten.

Tatsachen auf den Tisch, mehr Innovation und nachhaltigere Konzepte haben die Ideen der Erlebnishaus-Gruppe, die "einen Ausverkauf der Heimat" verhindern möchte. Keine Transparenz bei Oberrauch? Auch erstunken und erlogen, „wer wissen will, wer hinter dem Erlebnishaus-Projekt steht, braucht nur einen Handelsregisterauszug – den gibt es für jedermann bei der Bozner Handelskammer." Und, fragt Brugger, wer sind denn Benkos Freunde?

Prioritäten setzen
Rechtliche Schritte behält sich die Erlebnishaus-Gruppe vor und werde "in den kommenden Tagen darüber entscheiden." Doch Priorität hat für Brugger die "Weiterentwicklung unseres Projektes". Üble Nachrede überlässt er anderen, die Oberrauch-Gruppe möchte sich auf "städteplanerische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit" konzentrieren.
Was sie sich davon erwarten? Den Zuschlag der Stadt Bozen zu bekommen. Zu gewinnen eben, genau das gleiche will auch Benko. Sein Weg zum Ziel mag ein anderer sein.

 

 

 

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Klaus Egger Sa., 22.02.2014 - 12:14

Vorausgesetzt man will eine Weiterentwicklung der Innenstadt: das Oberrauch Projekt lässt eine Mitgestaltung zu, bei Benko müssen wir darauf vertrauen, dass der "ach so weise junge Mann" uns erklärt wie die Wirtschaft läuft. Für seine Geldtasche wird das auch passen, für's Gemeinwohl bin ich eher skeptisch.

Sa., 22.02.2014 - 12:14 Permalink